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Eine rasche Erholung der Preise am globalen Milchmarkt ist nach Einschätzung vieler Analysten - zumindest im ersten Halbjahr 2016 - nicht zu erwarten. Zwar soll sich der Anstieg der Milcherzeugung in den wichtigsten Exportländern abschwächen, doch dürfte in den kommenden Monaten der Angebotsüberhang am Weltmarkt bestehen bleiben, zumal sich kein wirklicher Nachfrageschub abzeichnet. Entsprechend verhalten fallen die Marktaussichten zu Jahresbeginn aus.
Der Deutsche Raiffeisenverband (DRV) stellte in seinem Ausblick fest, dass sich der Milchmarkt zwar Ende 2015 auf einem niedrigen Niveau stabilisiert habe, aber vor Mitte 2016 kaum mit einem nachhaltigen Anstieg der Erzeugerpreise gerechnet werden könne. Wenig Hoffnung auf eine kurzfristige Änderung der Marktlage hat auch die Agrarmarkt Informations-GmbH (AMI). Die Bonner Experten rechnen mit einem schwierigen Start in das neue Jahr, der durch ein hohes Milchaufkommen und niedrige Erlösmöglichkeiten in der EU geprägt sein dürfte. Im weiteren Jahresverlauf sei eine Markterholung wegen rückläufiger Produktionsmengen in Neuseeland und möglicher Auswirkungen durch das Wetterphänomen El Niño aber möglich.
Das Kieler Institut für Ernährungswirtschaft (ife) erwartet frühestens ab Ende Mai neben einem saisonalen auch einen zyklischen Rückgang der Milchmengen in der EU, was bei wachsender Nachfrage zu festeren Preisen führen könne. Mit einem noch späteren Wendepunkt am Weltmilchmarkt rechnet mittlerweile die niederländische Rabobank. Zwar soll sich im ersten Halbjahr der Anstieg der Weltmilcherzeugung verlangsamen und auch Exportüberschüsse abgebaut werden, doch dürfte ein merklicher Anstieg der Produktpreise erst im letzten Quartal 2016 erfolgen, heißt es in der jüngsten Prognose der Bank. Dann könnten die Preise für Vollmilchpulver bei etwa 3 200 $/t (2 964 Euro) und für Magermilchpulver bei 2 800 $/t (2 594 Euro) liegen und damit das Niveau des letzten Quartals 2015 um gut ein Viertel beziehungsweise um rund ein Drittel übertreffen. AgE
(06.01.2016)