Die Tierärzte haben sich erneut scharf gegen die ihrer Ansicht nach unbegründeten Schuldzuweisungen zur steigendenden Antibiotikaresistenz in der Humanmedizin verwehrt. Der Präsident des Bundesverbandes Praktizierender Tierärzte (bpt), Dr. Siegfried Moder, wies heute beim bpt-Neujahrsempfang in Berlin darauf hin, dass nachweislich nur 1,9 % Reserveantibiotika in der Tiermedizin eingesetzt würden. Dem stünden 50 % in der Humanmedizin gegenüber. Die Tierhaltung trage also nur in kleinem Maße zur Resistenzbildung bei. Es sei nicht einzusehen, dass man immer wieder in die Debatte derart hineingezogen werde.
Moder will zusammen mit der Bundetierärztekammer (BTK) den Dialog vorantreiben und auch die Humanmediziner stärker einbinden. BTK-Präsident Dr. Uwe Tiedemann sagte, der Berufsstand habe verstanden, dass er mit einer Stimme sprechen müsse. Er sieht die Berufsverbände dabei aber auf gutem Wege. Als erste Bewährungsprobe nannte Tiedemann das anstehende Eckpunktepapier zur Tierarzneimittelabgabe. Er sei sich sicher, dass das Thema Antibiotikaresistenz die Tierärzte noch weiter beschäftigen werde. AgE
(14.01.2016)