Rukwied fordert mehr Wertschätzung für Landwirte

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Angesichts der besorgniserregenden Erlössituation vieler Landwirte hat der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Joachim Rukwied, die Verarbeiter von Milch und Fleisch aufgefordert, ihrer Verantwortung gegenüber der heimischen Landwirtschaft gerecht zu werden. „Die Erzeugerpreise, die die Landwirte für ihre Produkte bekommen, sind 2015 deutlich gesunken. Gleichzeitig sind die Preise vieler Produkte für die Verbraucher gestiegen. Daran wird deutlich, dass die aktuelle Preiskrise einseitig zu Lasten der Landwirte geht. Das ist ein untragbarer Zustand“, kritisierte Rukwied heute bei der Fragestunde des Verbandes Deutscher Agrarjournalisten (VDAJ) anlässlich der Internationalen Grünen Woche (IGW) in Berlin.
Der DBV-Präsident wies beispielsweise auf Unterschiede im Milchauszahlungspreis zwischen Molkereien oder zu EU-Nachbarländern hin, die auch etwas mit der Vermarktungsleistung zu tun hätten. „Hier liegt noch ungenutztes Potential; die Verarbeiter müssen ihre Marktposition verbessern“, forderte Rukwied. Politik und Ernährungswirtschaft seien zudem aufgerufen, eine aktivere Exportstrategie zu betreiben und sich noch stärker als bisher auf wertschöpfungsstarke Märkte zu konzentrieren. Über die aktuelle Krise hinaus sei eine höhere Wertschätzung für die Leistungen der Bauern und die Nahrungsmittel notwendig. Von der Politik erwarte er ein klares Bekenntnis zur modernen Landwirtschaft am Standort Deutschland.
Mit Blick auf die Weiterentwicklung der EU-Agrarpolitik sprach sich Rukwied für eine Marktorientierung aus. „Auch nach 2020 muss die EU-Agrarpolitik eine sinnvolle Balance zwischen unternehmerischem Freiraum und der Sicherung wirtschaftlicher Nachhaltigkeit für die Landwirtschaft finden“, betonte er. Auf keinen Fall dürfe es zu einer Renationalisierung kommen. Neue Herausforderungen und Politikziele wie der Klimaschutz, eine verbesserte Ökoeffizienz oder gesellschaftliche Anliegen wie die Weiterentwicklung der Tierhaltung dürften nicht den einzelnen Mitgliedstaaten überlassen bleiben, sondern müssten Bestandteil einer gemeinsamen europäischen Politik werden. AgE (15.01.2016)
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