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Eine Grundsatzdiskussion über die Rolle der Landwirtschaft in der Gesellschaft hat der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Joachim Rukwied, angestoßen. Ein allgemeines Bekenntnis, dass Lebensmittel mehr wert sein müssen, reicht nicht aus, sagte Rukwied bei der Eröffnungsfeier der Internationalen Grünen Woche (IGW) gestern in Berlin.
Der Bauernpräsident mahnte grundlegende Veränderungen an: Es geht um eine andere Zusammenarbeit in der Erzeugungs- und Wertschöpfungskette und letztlich um den Platz, den Landwirtschaft in der Gesellschaft und in der Politik einnimmt. Der DBV sei bereit, diesen Dialog zu führen.
Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt bekräftigte seine Forderung nach Kontinuität in den agrarpolitischen Rahmenbedingungen. So sei die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) kein Experimentierfeld der Gesellschaftspolitik. Ziele nach 2020 sind für den Minister eine zukunftsfähige Landwirtschaft, attraktive ländliche Räume und eine bessere Absicherung der Land- und Forstwirte gegen Wetter- und Marktrisiken.
Eine Schieflage in der gesellschaftlichen Diskussion beklagte der Vorsitzende der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE), Dr. Wolfgang Ingold. Die gegenwärtige Auseinandersetzung sei geprägt von regelrechten Feindbildern, die der Realität nicht annähernd gerecht werden. Eine wesentliche Ursache sieht Ingold in fehlendem Wissen über die Herstellung von Lebensmitteln. Umso wichtiger sei es, mit den Verbrauchern in Dialog zu treten und sie mit den Informationen zu versorgen, die sie wirklich brauchen. AgE
(18.01.2016)