Schwache Ethanolpreise und ein schleppendes Geschäft mit Agrardienstleistungen haben Umsatz und Gewinn des Agrarkonzerns Archer Daniels Midland (ADM) einbrechen lassen. Wie das Unternehmen heute bekanntgab, belief sich der Gesamterlös im Jahr 2015 auf 67,70 Mrd $ (62,19 Mrd Euro); das waren gut 16 % weniger als im Vorjahr. Gleichzeitig verringerte sich der Nettoverdienst um fast 18 % auf 1,85 Mrd $ (1,70 Mrd Euro). Allerdings konnte ADM seinen Gewinn im vierten Quartal steigern, und zwar um 2,4 % auf 718 Mio $ (660 Mio Euro).
ADM-Vorstandschef Juan Luciano sprach angesichts der aktuellen Zahlen von Gegenwind am Markt, der voraussichtlich anhalten werde. Als eine der Gegeninitiativen sei eine schrittweise Kostenreduzierung um 275 Mio $ (253 Mio Euro) bis Ende des Jahres vorgesehen.
Einschnitte beim operativen Gewinn musste ADM vor allem im Segment der Maisverarbeitung hinnehmen: Nach 1,15 Mrd $ (1,06 Mrd Euro) im Jahr 2014 wurden hier im vergangenen Jahr nur noch 0,65 Mrd $ (0,60 Mrd Euro) erzielt. Die durch den niedrigen Rohölpreis nach unten getriebenen Ethanolerlöse konnten laut ADM kaum durch die höheren Gewinnmargen im Süßungsmittelgeschäft abgefedert werden. Das anhaltend hohe Produktionsniveau habe zusätzlich auf die Ergebnismargen gedrückt.
Auch im Geschäftsbereich Agricultural Services verbuchte ADM einen merklichen Gewinnrückgang, und zwar um fast ein Drittel auf 714 Mio $ (656 Mio Euro). Zwar seien die Getreide- und die Sojaernte in den USA im vergangenen Jahr gut ausgefallen, jedoch hätten niedrige Rohstoffpreise die Handelsmöglichkeiten eingeschränkt, erklärte das Unternehmen. Zusätzlich sei die Exportlage durch den starken US-Dollar und die ausreichende globale Getreideversorgung beeinträchtigt worden.
Steigern konnte der Konzern im Geschäftsjahr 2015 seine Gewinne in den Segmenten Ölsaatenverarbeitung und Wild Flavors, und zwar um fast 10 % auf 1,57 Mrd $ (1,44 Mrd Euro) beziehungsweise rund 37 % auf 280 Mio $ (257 Mio Euro). AgE
(03.02.2016)