Der Schweizer Milchverarbeiter Emmi musste im Geschäftsjahr 2015 an den in- und ausländischen Märkten Umsatzeinbußen hinnehmen. Wie der Konzern heute mitteilte, beliefen sich die Erlöse auf insgesamt 3,214 Mrd sfr (2,900 Mrd Euro); das waren 190 Mio sfr (171 Mio Euro) oder 5,6 % weniger als 2014. Bereinigt um Akquisitions- und Währungseffekte errechnet sich gegenüber dem Vorjahr ein organisches Umsatzminus von 3 %.
Damit hat Emmi nach eigenen Angaben die überraschende Abkopplung des Schweizer Franken vom Euro im Januar 2015 besonders an den internationalen Märkten recht gut verdaut. Dem Konzern zufolge reduzierte sich der organische Umsatz in der Division Europa um lediglich 0,8 % auf 487,3 Mio sfr (439 Mio Euro), während die Division Americas sogar um 2,8 % auf 798,1 Mio sfr (719 Mio Euro) zulegen konnte.
Weniger gut lief es hingegen am Heimatmarkt Schweiz; dort wurde ein Gesamtumsatz von 1,793 Mrd sfr (1,615 Mrd Euro) erzielt, was einem Rückgang von 5,0 % entspricht. Auf den heimischen Markt entfielen damit noch 56 % des gesamten Konzernumsatzes. Stark unter Druck war laut Darstellung des Unternehmens im abgelaufenen Geschäftsjahr in allen Divisionen das Produktsegment Käse. Die Entwicklung bei den Frischprodukten wie Jogurt und Milchgetränke verlief hingegen positiv, da wichtige Marken wachsen konnten.
Emmi-Chef Urs Riedener hob hervor, dass das Auslandsgeschäft einen großen Beitrag geleistet habe, um die deutlichen Umsatzeinbußen in der Schweiz zu mildern. Dass dies trotz der nötigen Preiserhöhungen für Exportprodukte gelungen sei, zeige, wie robust die Konzernmarken seien. Riedener wies darauf hin, dass sich die Einschätzung des wirtschaftlichen Umfeldes nicht wesentlich verändert habe. Gleiches gelte für die Rahmenbedingungen innerhalb der Emmi-Gruppe. Folglich halte der Konzern an seiner Gewinnprognose für das Jahr 2015 fest. AgE
(08.02.2016)