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Verständnis für die bundesweiten Aktionen von Landwirten für eine höhere Wertschätzung von Lebensmitteln hat Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt geäußert. Das Anliegen der Bauern ist berechtigt, erklärte der CSU-Politiker heute in Berlin. Qualitativ hochwertige Lebensmittel dürften nicht zu Billigpreisen verschleudert werden.
Schmidt forderte ein Ende des ruinösen Preiskampfs mit Grundnahrungsmitteln. Wir brauchen einen Qualitätswettbewerb und keinen Preiswettbewerb an der Ladentheke, so der Minister. Das Preisrisiko dürfe nicht länger allein auf den Schultern der Landwirte liegen. Stattdessen müssten die Risiken unter den Beteiligten der Wertschöpfungskette fair verteilt werden. Die hohe Marktkonzentration im Lebensmitteleinzelhandel und die Einkaufsmacht weniger Konzerne verschärften die Situation für die Landwirtschaft zusätzlich. Nach Schmidts Worten wird die Landwirtschaft beim Klimaschutz und beim Tierwohl nur dann ihren Beitrag leisten können, wenn sie ökonomisch in Deutschland noch möglich ist.
Der Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland (BUND) sieht demgegenüber auch eine politische Verantwortung für die gegenwärtige Krise. Der Verband kritisierte eine auf Wachstum und Export orientierte Agrarpolitik. Die sei neben der Marktmacht des Handels eine wesentliche Ursache für die Preiskrise. Der BUND fordert eine Steuerung am Milchmarkt, die sich am realen, regionalen Bedarf und nicht an Exportprofiten ausrichten sollte. Die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) warf dem Deutschen Bauernverband (DBV) vor, sich gegen eine notwendige Mengenreduzierung zu wehren und damit mitverantwortlich für die Preismisere zu sein. AgE
(27.03.2016)