Verlust von 4 700 Quadratkilometer Landwirtschaftsfläche in zehn Jahren

Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 
Die Siedlungs- und Verkehrsfläche in Deutschland ist in den zehn Jahren von 2004 bis 2014 deutlich angestiegen. Wie aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Linksfraktion im Bundestag hervorgeht, nahm die Flächeninanspruchnahme für Infrastrukturmaßnahmen und Siedlungsbau in dieser Dekade um fast 3 300 km2 oder 7,2 % auf rund 48 900 km2 zu. Damit stieg der Anteil dieser Flächen an der gesamten Bodenfläche im Bundesgebiet auf 13,7 %.
Im gleichen Zeitraum ging die Landwirtschaftsfläche um rund 4 700 km2, also 470 000 ha, oder 2,5 % zurück. Deren Anteil an der Bodenfläche in Deutschland lag 2014 bei 51,7 %. Die höchsten Anteile an Agrarflächen gibt es in Schleswig-Holstein mit knapp 70 %, Mecklenburg-Vorpommern mit gut 62 % und Sachsen-Anhalt mit etwas mehr als 61 % an der jeweiligen Landesfläche. Die höchsten Verluste an Landwirtschaftsflächen während des vergangenen Jahrzehnts verzeichnen Bayern mit mehr als 6 % sowie Nordrhein-Westfalen und das Saarland mit jeweils gut 3 %. In allen drei Ländern liegt der Anteil der Landwirtschaftsfläche deutlich unter 50 %. In Rheinland-Pfalz und Hessen liegt dieser Prozentsatz mittlerweile bei lediglich jeweils rund 42 %.
Die agrarpolitische Sprecherin der Linksfraktion, Dr. Kirsten Tackmann, warf der Bundesregierung vor, sie räume zwar Defizite im Bodenschutz ein, ziehe aber nicht die notwendigen Konsequenzen. So lasse sie offen, ob sie der Empfehlung des Rates für Nachhaltige Entwicklung folgen werde, den Flächenverlust bis 2050 auf Null zu senken. Neben der Flächenversiegelung bestehe Handlungsbedarf beim vorsorgenden Bodenschutz, bei der Flächenversiegelung und den natürlichen Bodenfunktionen wie Wasserfilterung und -speicherung. AgE (01.04.2016)
Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 

Das könnte Sie auch interessieren

BMEL-Sicht
Keine Zukunft für Energiemais
26.04.2024 — Das Bundeslandwirtschaftsministerium sieht keine längerfristige Zukunft für den Biogasmais. Vielmehr herrscht im BMEL laut Abteilungsleiter Schmied angesichts der wachsenden Weltbevölkerung und des Klimawandels die Einschätzung vor, dass in Zukunft die Flächen dringend für die Nahrungsmittelerzeugung gebraucht werden. Der Energiemais könne da nicht das "Zukunftsmodell der deutschen Landwirtschaft" sein.
DBV zu GAP-Änderungen
EU-Parlament setzt wichtiges Signal
25.04.2024 — Der DBV hat die große Mehrheit des Europaparlaments für die GAP-Änderungen begrüßt. Laut Bauernpräsident Rukwied haben die Abgeordneten damit die zentralen Anliegen der europäischen und deutschen Landwirte für mehr Bürokratieabbau, Entlastung und Praxistauglichkeit bei der Umsetzung der EU-Agrarförderung unterstützt. Rukwied fordert weitere Entbürokratisierungsinitiativen.
Wölfe in Sachsen
Zahl illegaler Tötungen verdoppelt
25.04.2024 — Die bekannten Fälle an illegalen Wolfstötungen in Sachsen haben sich im Monitoringsjahr 2023/24 auf vier verdoppelt, wobei laut Einschätzung der Behörden von einer höheren Dunkelziffer auszugehen ist. Todesursachen waren der Abschuss und Verletzungen durch Köder. Insgesamt wurden 2023/24 in Sachsen 33 tote Wölfe erfasst, von denen die meisten im Straßenverkehr ums Leben kamen.
Rundumschutz
R+V-AgrarPolice
Im Schadenfall kann die wirtschaftliche Existenz des Betriebes und damit die Lebensgrundlage der Familie und der Mitarbeiter schnell gefährdet sein. Landwirtschaftliche Unternehmer sind kaum in der Lage, für diesen Fall ausreichend Rücklagen zu bilden. Die R+V-AgrarPolice bietet umfassenden betrieblichen Versicherungsschutz, den Sie individuell für Ihren Betrieb zusammenstellen können.en.
Pflanzenschutzmittel
Rückstände fast immer im Rahmen
24.04.2024 — Bei in der Europäischen Union vermarkteten Lebensmitteln bewegen sich die Rückstände von Pflanzenschutzmitteln meist innerhalb des gesetzlichen Rahmens. Das hat der jährliche Bericht der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit auch für 2022 bestätigt. In den Mitgliedstaaten kamen insgesamt 110.829 Proben ins Labor. Davon wurden 96,3% nicht beanstandet. Noch besser fiel die Quote bei dem vom der EU koordinierten Kontrollprogramm aus.

xs

sm

md

lg

xl