EU-Rechnungsprüfer monieren Management zu Direktzahlungen

Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 
Der Europäische Rechnungshof (EuRH) hat erhebliche Kritik am Brüsseler Management der Agrarbeihilfen geübt, für die im Gemeinschaftshaushalt von 2014 bis 2020 insgesamt etwa 270 Mrd Euro vorgesehen sind. Obwohl der Hauptzweck dieser Mittel darin bestehe, die Einkommen von Landwirten zu stützen, fehlten der EU-Kommission zu den Einkommen "geeignete Daten", kritisieren die EU-Rechnungsprüfer in einem heute in Brüssel vorgestellten Sonderbericht.
Zur Beurteilung der Frage, wie die Maßnahmen im Bereich der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) zur Stützung der Einkommen von Landwirten beitragen, verwende die Kommission ein System, das „nicht gut genug konzipiert“ sei und dessen Daten „nur eine sehr beschränkte Aussagekraft“ hätten. So fehle geeignetes Datenmaterial, mit dem sich nachweisen lasse, dass die Stützung der Einkommen von Landwirten „auf wirksame und effiziente Weise“ erreicht werde, so die Luxemburger EU-Haushaltshüter nach Prüfungen in Deutschland, Frankreich, den Niederlanden, Polen, Rumänien und Spanien.
Sowohl der Kommission als auch den Mitgliedstaaten attestiert der EuRH Mängel in der Verwaltung der wichtigsten beiden Instrumenten, die gegenwärtig auf EU-Ebene zur Messung der Einkommen von Landwirten zur Verfügung stehen: der landwirtschaftlichen Gesamtrechnung (LGR) und dem Informationsnetz landwirtschaftlicher Buchführungen (INLB). Dadurch könne die Kommission nur „begrenzt nachweisen“, inwieweit EU-Maßnahmen zur Stützung von Einkommen der Landwirte ihre Ziele erreicht hätten.
Nach Angaben der Rechnungsprüfer liegen zum verfügbaren Einkommen landwirtschaftlicher Haushalte keine repräsentativen Daten vor. Nicht vorhanden sei auch ein zuverlässiges System, das Vergleiche zwischen landwirtschaftlichen Einkommen und den Einkommen in anderen Sektoren ermögliche, wodurch die Beihilfen für die Landwirte gerechtfertigt werden könnten. AgE (07.04.2016)
Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 

Das könnte Sie auch interessieren

BMEL-Sicht
Keine Zukunft für Energiemais
26.04.2024 — Das Bundeslandwirtschaftsministerium sieht keine längerfristige Zukunft für den Biogasmais. Vielmehr herrscht im BMEL laut Abteilungsleiter Schmied angesichts der wachsenden Weltbevölkerung und des Klimawandels die Einschätzung vor, dass in Zukunft die Flächen dringend für die Nahrungsmittelerzeugung gebraucht werden. Der Energiemais könne da nicht das "Zukunftsmodell der deutschen Landwirtschaft" sein.
DBV zu GAP-Änderungen
EU-Parlament setzt wichtiges Signal
25.04.2024 — Der DBV hat die große Mehrheit des Europaparlaments für die GAP-Änderungen begrüßt. Laut Bauernpräsident Rukwied haben die Abgeordneten damit die zentralen Anliegen der europäischen und deutschen Landwirte für mehr Bürokratieabbau, Entlastung und Praxistauglichkeit bei der Umsetzung der EU-Agrarförderung unterstützt. Rukwied fordert weitere Entbürokratisierungsinitiativen.
Wölfe in Sachsen
Zahl illegaler Tötungen verdoppelt
25.04.2024 — Die bekannten Fälle an illegalen Wolfstötungen in Sachsen haben sich im Monitoringsjahr 2023/24 auf vier verdoppelt, wobei laut Einschätzung der Behörden von einer höheren Dunkelziffer auszugehen ist. Todesursachen waren der Abschuss und Verletzungen durch Köder. Insgesamt wurden 2023/24 in Sachsen 33 tote Wölfe erfasst, von denen die meisten im Straßenverkehr ums Leben kamen.
Rundumschutz
R+V-AgrarPolice
Im Schadenfall kann die wirtschaftliche Existenz des Betriebes und damit die Lebensgrundlage der Familie und der Mitarbeiter schnell gefährdet sein. Landwirtschaftliche Unternehmer sind kaum in der Lage, für diesen Fall ausreichend Rücklagen zu bilden. Die R+V-AgrarPolice bietet umfassenden betrieblichen Versicherungsschutz, den Sie individuell für Ihren Betrieb zusammenstellen können.en.
Pflanzenschutzmittel
Rückstände fast immer im Rahmen
24.04.2024 — Bei in der Europäischen Union vermarkteten Lebensmitteln bewegen sich die Rückstände von Pflanzenschutzmitteln meist innerhalb des gesetzlichen Rahmens. Das hat der jährliche Bericht der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit auch für 2022 bestätigt. In den Mitgliedstaaten kamen insgesamt 110.829 Proben ins Labor. Davon wurden 96,3% nicht beanstandet. Noch besser fiel die Quote bei dem vom der EU koordinierten Kontrollprogramm aus.

xs

sm

md

lg

xl