Konsequentere Schritte zur Reduzierung der Stickstoffeinträge fordern zahlreiche Umweltverbände in Deutschland. Die Klage der Europäischen Kommission gegen Deutschland wegen unzureichender Umsetzung der EU-Nitratrichtlinie bestätige die Einschätzung, dass die laufende Novellierung der Düngegesetzgebung nicht ausreiche, um den massiven Problemen durch Nitratüberschüsse im Grundwasser und in Oberflächengewässern zu begegnen, erklärten Greenpeace, der Naturschutzbund Deutschland (NABU), die Grüne Liga, der World Wide Fund For Nature (WWF) sowie der Deutsche Naturschutzring (DNR) als Umweltdachverband.
Sie riefen Bund und Länder dazu auf, möglichst rasch bei der Düngeverordnung nachzubessern, um mögliche Strafzahlungen in Millionenhöhe zu vermeiden. Die Politik müsse endlich eine vollständige Hoftorbilanzierung für alle Betriebe, schärfere Maßnahmen in besonders nitratbelasteten Gebieten sowie deutliche Sanktionierungen bei Überdüngung einführen. Zuvor hatte die Umweltorganisation Germanwatch Priorität für den Wasserschutz vor den Interessen der Fleisch- und Milchindustrie angemahnt.
Der Vorsitzende des Bundes Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW), Dr. Felix Prinz zu Löwenstein, hielt der Bundesregierung vor, sie versage beim Gewässerschutz und nehme massive Umweltschäden billigend in Kauf. Ursachen für die Gewässerverschmutzung seien zu viele Tiere auf zu kleiner Fläche Gülleimporte aus Nachbarstaaten und zu viel Mineraldünger. AgE
(02.05.2016)