Bauernverbände gegen staatliche Milchmarktregulierung

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Die Bauernverbände aus Deutschland, Österreich, Liechtenstein und der Schweiz kommen bei der Beurteilung der gegenwärtigen Situation auf dem Milchmarkt zu übereinstimmenden Schlussfolgerungen. Die Ursachen für die gravierenden wirtschaftlichen Schwierigkeiten der Bauern lägen in Ungleichgewichten in der Wertschöpfungskette, Unzulänglichkeiten in der Vermarktungsstruktur und nicht zuletzt in einer konjunkturellen Nachfrageschwäche auf den internationalen Märkten, teilte der Deutsche Bauernverband (DBV) nach einem Treffen der Verbandsspitzen mit, das auf Einladung der Landwirtschaftskammer Österreich gestern in Sankt Lorenz im Salzkammergut stattfand.
Die Bauernverbände lehnen den Angaben zufolge staatliche Eingriffe zur Regulierung des Milchmarktes ab. Stattdessen sei die Wirtschaft gefordert, Angebot und Nachfrage durch eine „neue Zusammenarbeit“ zwischen Landwirten und insbesondere den genossenschaftlichen Verarbeitern wieder in Einklang zu bringen. Neue Vertragsbeziehungen zwischen Erzeugern und Verarbeitern seien die einzige nachhaltige Möglichkeit, die Ertragssituation in der Landwirtschaft zu verbessern. Aufgabe der Politik sei es, die Landwirte durch Liquiditätskredite und Bürgschaften zu unterstützen, um strukturelle Brüche zu verhindern.
Diskutiert worden sei die Lage der Schweizer Milcherzeuger, die nach Auslaufen der dortigen Milchquotenregelung im Jahr 2009 eine vergleichbare Situation hätten bewältigen müssen, berichtete der DBV. Eine Verbesserung von Qualität und Wertschöpfung habe man in der Schweiz durch eine beachtliche Markt- und Produktdifferenzierung erreichen können. Derzeit werde noch am Problem der Verwertung von sogenannter Industriemilch gearbeitet. AgE (26.05.2016)
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