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Der Deutsche Bauernverband (DBV) nimmt angesichts der gegenwärtigen Krise die Marktpartner in die Pflicht. Wir erwarten von Molkereien und Lebensmitteleinzelhandel konkrete Schritte, um die existenzvernichtende Preismisere auf dem Milchmarkt nachhaltig zu überwinden, sagte DBV-Präsident Joachim Rukwied gestern auf dem Kreisbauerntag im bayerischen Altötting.
Der Lebensmittelhandel sei gefordert, die erforderliche Wertschöpfung der heimischen Landwirtschaft nicht weiter durch Niedrigstpreise zu gefährden. Das könne aber nur nachhaltig gelingen, wenn sich die Molkereiwirtschaft strukturell besser aufstellt und marktorientierte Konzepte realisiert, mit denen die Preise für die Landwirtschaft verbessert werden.
Dazu gehört Rukwied zufolge auch, sich gemeinsam mit den Erzeugern über Mengen zu vereinbaren, die am Markt sinnvoll zu verwerten sind. Erneut erteilte der Bauernpräsident. einer zentralen Mengenregulierung eine Absage. Diese sei im globalisierten Milchmarkt wirkungslos. Eine entsprechende Forderung der Länderagrarminister hält er für realitätsfern: Die sollten die Marktgesetze kennen.
Von der Bundesregierung erwartet der DBV-Präsident ein Bekenntnis zur deutschen Landwirtschaft und die Konkretisierung bereits diskutierter politischer Maßnahmen zur Unterstützung der in Existenznot geratenen Betriebe. Die Vorschläge des Bauernverbandes für ein schnell wirksames Liquiditäts- und Bürgschaftsprogramm und Steuerentlastungen sowie zur Entlastung bei Sozialbeiträgen lägen auf dem Tisch. AgE
(28.05.2016)