Eine ausreichende Finanzierung neuer Aufgaben für die Landwirtschaft hat der Vorsitzende der Familienbetriebe Land und Forst (FAB), Michael Prinz zu Salm-Salm, angemahnt. Wer verlangt, dass der Zug in eine neue Richtung fährt und noch zusätzliche Waggons dranhängt, hat auch für die Mehrkosten aufzukommen, so Prinz Salm heute zu Forderungen von Bundesumweltministerin Dr. Barbara Hendricks nach einem Kurswechsel in der Agrarpolitik.
Prinz Salm betonte die Bereitschaft der Bauern, neue Aufgaben zu übernehmen. Das gehe aber nicht zum Nulltarif. Weitere Umwelt- und Naturschutzauflagen ohne entsprechende Vergütung beschleunigten nur das Höfesterben. Damit verliere Deutschland nicht nur regionale Vielfalt, sondern unwiederbringlich eine ganze Kultur. Es kann niemand wollen, dass hier die Höfe sterben und dann die Importe von Lebensmitteln zunehmen, die zu niedrigeren Qualitätsstandards hergestellt werden, warnte der Verbandsvorsitzende.
Hendricks hatte anlässlich einer Feier zum 30-jährigen Bestehen des Bundesumweltministeriums am Montag in Berlin ein Umdenken in der Landwirtschaft verlangt. Wir werden auch in Zukunft Fleisch essen können, stellte die SPD-Politikerin klar. Man wolle jedoch nicht, dass unser Land zu einem Eldorado für industrielle Großmastanlagen wird. Gesunde Ernährung, Tierschutz, faire Bedingungen für die Beschäftigten und ein aufklärender Verbrauchschutz seien gemeinsamen Aufgaben. Gleichzeitig müsse die Umweltpolitik sozial gerecht sein: Wir müssen ein Auge darauf haben, dass der Umweltschutz nicht diejenigen besonders belastet, die am Monatsende ohnehin nichts mehr übrig haben. AgE
(13.06.2016)