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Die Ernte der Wintergerste ist in den meisten Regionen Deutschlands weit vorangeschritten, obgleich sie wegen der unbeständigen Witterungsbedingungen immer wieder unterbrochen werden musste. Im Bundesdurchschnitt lassen die Druschergebnisse einen Hektarertrag von 67 dt erwarten. Gegenüber dem sehr guten Vorjahresergebnis von 77 dt/ha entspräche das einem Rückgang von knapp 13 %, gegenüber dem fünfjährigen Durchschnitt von 69 dt/ha einer Minderung von 3 %. Das geht aus dem heute vom Deutschen Bauernverband (DBV) vorgelegten ersten Erntebericht hervor, der auf Umfragen unter den 18 Landesbauernverbänden über die geernteten Mengen basiert.
Laut Angaben des Bauernverbandes wurden bereits mehr als drei Viertel der Wintergerstenfläche gedroschen. Regional sei die Ernte sogar nahezu abgeschlossen. Höhenlagen, Küstenregionen und mit Schleswig-Holstein der äußerste Norden Deutschlands seien naturgemäß von diesem frühen Abschluss der Wintergerstenernte ausgenommen.
Insgesamt ist laut DBV mit einem Wintergerstenaufkommen von 8,6 Mio t auszugehen, verglichen mit 9,6 Mio t im Vorjahr. Damit läge die Erntemenge gut 4 % über dem fünfjährigen Durchschnitt, was auf die Ausweitung der Wintergerstenfläche zurückzuführen sei. Zur Ernte 2016 wurde diese Kultur laut Bauernverband auf knapp 1,29 Mio ha damit auf 32 500 ha mehr als im Vorjahr angebaut.
Die Witterungsextreme im Verlauf der Vegetation beschränkten sich dem DBV zufolge zwar auf kleinräumig aufgetretene Unwetterereignisse mit Starkregen und Hagel. Dennoch seien die Vegetationsbedingungen der Ertragsentwicklung weit weniger zuträglich gewesen als dies im Vorfeld der Ernte erwartet worden sei. So hätten die hohen Niederschlagsmengen im gesamten Westen Deutschlands in Verbindung mit einer zu geringen Sonneneinstrahlung zur Ausbildung von kleinen Körnern mit einem geringen Eigengewicht geführt. Auch die Auswinterungsschäden in Mecklenburg-Vorpommern und die im Nordosten Deutschlands trockenen Wachstumsbedingungen im Frühjahr hätten die Hektarerträge hinter die Erwartungen zurückfallen lassen. Einbußen von 20 % bis zu 30 % gegenüber 2015 seien die Folge. AgE
(22.07.2016)