Forscher wollen Zweinutzungshuhn in die Praxis bringen

Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 
Den Weg in einen möglichst breiten Praxiseinsatz des Zweinutzungshuhns soll ein Forschungsprojekt ebnen, bei dem Wissenschaftler des Leibniz-Instituts für Nutztierbiologie (FBN) vor allem verfahrenstechnische und biologische Aspekte der Haltung zur Mast und Eierproduktion untersuchen werden. Hauptziel ist nach Angaben von Projektleiter Dr. Gürbüz Daş vom FBN die Klärung der Frage, ob der Einsatz eines Zweinutzungshuhns unter Berücksichtigung des Tier-, Verbraucher- sowie Umweltschutzes wirtschaftlich möglich ist. Im Falle einer erfolgreichen Umsetzung könne perspektivisch das Töten von jährlich mehr als 40 Millionen männlicher Küken in Deutschland nach dem Schlüpfen vermieden werden, erläuterte Daş.
Für das Vorhaben wurde nach Darstellung des Dummerstorfer Instituts ein Stallgebäude zu einer modernen Experimentalanlage Geflügel umgebaut. Hier sollen auf insgesamt 610 m2 bei etwa 1 500 Tieren insbesondere die Wechselwirkungen zwischen Boden- und Freilandhaltung sowie der Gesundheit der Tiere untersucht werden. Im Fokus stehen dabei laut Daş mögliche Infektionen mit gastrointestinalen Nematoden, die seit dem Verbot der Käfighaltung in Deutschland spürbar zugenommen hätten.
Wie das Leibnitz-Institut weiter mitteilte, ist das Projekt Teil des von der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) geförderten bundesweiten Verbundvorhabens INTEGHOF, bei dem unter anderem die höheren Anforderungen an die Haltungssysteme beim Einsatz von Zweinutzungsrassen geprüft werden. Auf den Ergebnissen von INTEGHOF aufbauend sollen ein Konzept sowie Empfehlungen zu einer optimierten Haltung und Fütterung dieser Tiere unter Berücksichtigung und Abwägung möglicher Zielkonflikte erarbeitet werden. AgE (26.07.2016)
Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 

Das könnte Sie auch interessieren

BMEL-Sicht
Keine Zukunft für Energiemais
26.04.2024 — Das Bundeslandwirtschaftsministerium sieht keine längerfristige Zukunft für den Biogasmais. Vielmehr herrscht im BMEL laut Abteilungsleiter Schmied angesichts der wachsenden Weltbevölkerung und des Klimawandels die Einschätzung vor, dass in Zukunft die Flächen dringend für die Nahrungsmittelerzeugung gebraucht werden. Der Energiemais könne da nicht das "Zukunftsmodell der deutschen Landwirtschaft" sein.
DBV zu GAP-Änderungen
EU-Parlament setzt wichtiges Signal
25.04.2024 — Der DBV hat die große Mehrheit des Europaparlaments für die GAP-Änderungen begrüßt. Laut Bauernpräsident Rukwied haben die Abgeordneten damit die zentralen Anliegen der europäischen und deutschen Landwirte für mehr Bürokratieabbau, Entlastung und Praxistauglichkeit bei der Umsetzung der EU-Agrarförderung unterstützt. Rukwied fordert weitere Entbürokratisierungsinitiativen.
Wölfe in Sachsen
Zahl illegaler Tötungen verdoppelt
25.04.2024 — Die bekannten Fälle an illegalen Wolfstötungen in Sachsen haben sich im Monitoringsjahr 2023/24 auf vier verdoppelt, wobei laut Einschätzung der Behörden von einer höheren Dunkelziffer auszugehen ist. Todesursachen waren der Abschuss und Verletzungen durch Köder. Insgesamt wurden 2023/24 in Sachsen 33 tote Wölfe erfasst, von denen die meisten im Straßenverkehr ums Leben kamen.
Rundumschutz
R+V-AgrarPolice
Im Schadenfall kann die wirtschaftliche Existenz des Betriebes und damit die Lebensgrundlage der Familie und der Mitarbeiter schnell gefährdet sein. Landwirtschaftliche Unternehmer sind kaum in der Lage, für diesen Fall ausreichend Rücklagen zu bilden. Die R+V-AgrarPolice bietet umfassenden betrieblichen Versicherungsschutz, den Sie individuell für Ihren Betrieb zusammenstellen können.en.
Pflanzenschutzmittel
Rückstände fast immer im Rahmen
24.04.2024 — Bei in der Europäischen Union vermarkteten Lebensmitteln bewegen sich die Rückstände von Pflanzenschutzmitteln meist innerhalb des gesetzlichen Rahmens. Das hat der jährliche Bericht der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit auch für 2022 bestätigt. In den Mitgliedstaaten kamen insgesamt 110.829 Proben ins Labor. Davon wurden 96,3% nicht beanstandet. Noch besser fiel die Quote bei dem vom der EU koordinierten Kontrollprogramm aus.

xs

sm

md

lg

xl