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Eine deutlich höhere Umschichtung von Geldern der Ersten in die Zweite Säule der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) fordert ein Bündnis von Öko- und Umweltverbänden. In einem heute vorgelegten Positionspapier verlangen die Organisationen, darunter Greenpeace, der Naturschutzbund Deutschland (NABU) und der Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW), von der Bundesregierung, 15 % der EU-Direktzahlungen für Maßnahmen zugunsten von Umwelt-, Tier- und Klimaschutz einzusetzen. Die Verbände kritisieren, dass Deutschland den vorhandenen Spielraum bislang nicht nutze und lediglich 4,5 % der Mittel aus der Ersten Säule umschichte.
Statt Steuergelder aus Brüssel wie bisher mit der Gießkanne zu verteilen, müssen sie vielmehr dazu genutzt werden, die Leistungen der Landwirte zum Schutz und zur Pflege wertvoller Gemeingüter wie Boden, Wasser oder biologische Vielfalt zielgerichtet und angemessen zu honorieren, erklärte NABU-Präsident Olaf Tschimpke. Das mit der letzten EU-Agrarreform beschlossene Greening kritisierte er als weder effektiv noch effizient. Der BÖLW-Vorstandsvorsitzenden Dr. Felix Prinz zu Löwenstein mahnt zu mehr Investitionen in den Umbau der Landwirtschaft. Jeder konventionelle Landwirt, der Bio als Chance für seinen Betrieb sehe, müsse für seine Leistungen beim Gewässer-, Klima- und Artenschutz auch honoriert werden, so der BÖLW-Vorsitzende.
Die zusätzlichen Mittel, die durch eine Umschichtung von 15 % für die Zweite Säule mobilisiert werden können, beziffern die Verbände auf rund 500 Mio Euro im Jahr. Entscheidend sei dabei jedoch, dass das Geld zweckgebunden in Höfe investiert werde, die sich für Ökolandbau, Agrarumweltmaßnahmen, Gewässer-, Klima- und Tierschutz engagierten, betonen die Unterzeichner des Papiers. AgE
(13.08.2016)