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Der seit Mitte des vergangenen Jahrzehnts in Deutschland zu beobachtende Anstieg der landwirtschaftlichen Grundstückspreise hat sich zuletzt etwas abgeschwächt. Wie aus dem in dieser Woche vom Statistischen Bundesamt (Destatis) veröffentlichten Bericht zu den Kaufwerten für Flächen der landwirtschaftlichen Nutzung (FdlN) hervorgeht, wechselte 2015 ein Hektar Acker- und Grünland im bundesweiten Durchschnitt für 19 578 Euro den Besitzer; das bedeutete gegenüber dem Vorjahr ein Plus von 8,2 %. Im Jahr 2014 waren die Kaufpreise im Schnitt um 10,5 % gestiegen, im Jahr zuvor um 13,6 %. Seit 2007 summiert sich der Anstieg auf fast 113 %.
Der prozentuale Anstieg fiel 2015 im Osten mit einem Plus von 15,8 % erneut deutlich höher aus als im Westen mit einem Zuwachs von 5,2 %. Mit gut 22 % verzeichnete Brandenburg 2015 den relativ größten Preissprung, gefolgt von Sachsen-Anhalt mit 17,7 % und Mecklenburg-Vorpommern mit 14,6 %. In den alten Ländern gab es vor allem in Bayern mit 14,3 % eine überdurchschnittliche Verteuerung. Steigende Bodenpreise waren im Westen zudem in Baden-Württemberg, Niedersachsen und Rheinland-Pfalz zu beobachten. In den anderen Westländern stagnierten laut Destatis die Kaufwerte oder gingen sogar zurück.
Das Preisniveau zwischen West und Ost hat sich aufgrund der Entwicklung zwar angenähert; nach wie vor lagen die Kaufpreise 2015 in den alten Ländern mit 29 911 Euro/ha im Mittel aber insgesamt noch deutlich über denen in den Ostländern mit durchschnittlich 14 197 Euro/ha. Am teuersten im Mittel waren Acker- und Grünland im Vorjahr in Bayern mit 47 358 Euro/ha, gefolgt von Nordrhein-Westfalen mit 38 720 Euro/ha und Niedersachsen mit 30 713 Euro/ha. Im Osten rangierte Mecklenburg-Vorpommern mit 20 107 Euro/ha an der Spitze, gefolgt von Sachsen-Anhalt mit 15 283 Euro/ha. Am günstigsten konnten im Durchschnitt landwirtschaftliche Flächen 2015 im Saarland mit 9 972 Euro/ha sowie in Thüringen mit 10 540 Euro/ha und in Sachsen mit 10 871 Euro/ha erworben werden. AgE
(19.08.2016)