Die Verbraucher in Deutschland haben im August beim Einkauf ihrer Lebensmittel tiefer in die Tasche greifen müssen als vor einem Jahr. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) heute mitteilte, verteuerten sich Nahrungsgüter im Vergleich zum Vorjahresmonat um durchschnittlich 0,9 %. Im Juli hatten die Lebensmittelpreise im Mittel um 1,1 % höher gelegen als vor Jahresfrist, im Juni nur um 0,1 %. Damit lag die Teuerungsrate für Nahrungsmittel erneut über derjenigen für alle Waren und Dienstleistungen, die das Bundesamt für August mit 0,4 % angab. Die laut Destatis niedrige Inflationsrate war maßgeblich auf weiter gesunkene Energiepreise zurückzuführen; ohne diese Warenposition hätte die allgemeine Teuerungsrate bei 1,1 % gelegen.
Nach Angaben der Wiesbadener Statistiker wurden im Bereich Nahrungsmittel insbesondere Obst und Gemüse teurer angeboten als vor einem Jahr, und zwar im Schnitt um 4,2 % beziehungsweise 5,3 %. Überdurchschnittliche Preisanhebungen gab es dabei für Kartoffeln und Zitrusfrüchte mit jeweils 11 % sowie bei Kohl und Kopfsalat mit jeweils 15 %. Im Schnitt 5,5 % mehr Geld anlegen mussten die Verbraucher zudem beim Einkauf von Speisefetten und -ölen. Hier sorgte der Anstieg der Preise für Butter um 7,8 % und Olivenöl um 8,3 % für höhere Ausgaben.
Zu praktisch unveränderten Preisen konnten die Konsumenten laut Destatis im Vergleich zum August 2015 Fleisch und Fleischwaren sowie Brot und Getreideerzeugnisse kaufen. Zu den wenigen Warengruppen, für die weniger Geld ausgegeben werden musste, zählten neben Kaffee, Tee und Kakao weiterhin die Molkereiprodukte. Im Mittel lag das Preisniveau um 6,4 % unter dem Vorjahreswert. Vor allem Quark und Sahne waren in den Läden günstiger, und zwar um 18 % beziehungsweise 16 %. Der Preis für H-Milch lag 12 % unter dem Vorjahresniveau, und Frischmilch war 10 % günstiger als vor Jahresfrist. AgE
(14.09.2016)