Nur wenige Tage nachdem die Moskauer Behörde für Tier- und Pflanzengesundheit (Rosselkhoznadzor) ein Einfuhrverbot für Obst und Gemüse aus Ägypten verhängt hat, ist dieses wieder aufgehoben worden. Vorausgegangen war ein Treffen der russischen mit einer ägyptischen Delegation, auf dem sich Vertreter Kairos bereit erklärten, die Nulltoleranz-Forderung für Mutterkornpilze im Importgetreide zurückzunehmen und russisches Getreide wieder zu importieren. Ägypten bezog im Wirtschaftsjahr 2015/16 rund 6,1 Mio t Weizen aus Russland.
Rosselkhoznadzor hat, wie eine Sprecherin der Behörde gestern mitteilte, den Ägyptern vorgeschlagen, die Lieferungen aller Arten von Obst und Gemüse, ausgenommen Kartoffeln, wieder aufzunehmen. Allerdings müssten die ägyptischen Lieferungen in jeder Hinsicht den phytosanitären Vorgaben Russlands entsprechen. Was ägyptische Kartoffellieferungen betreffe, sei vereinbart worden, dass im Oktober beziehungsweise November dieses Jahres eine russische Expertenkommission in Ägypten prüfen solle, ob die von Moskau verlangten Vorgaben erfüllt würden.
Am 16. September hatte die ägyptische Quarantänebehörde die Annahme von 60 000 t Weizen aus Russland wegen Schädlingsbefall und Verunreinigungen verweigert. Wenige Tage danach setzte Rosselkhoznadzor ein Einfuhrverbot für Obst und Gemüse aus dem Land am Nil in Kraft. Als Grund nannte die Behörde ein erhöhtes phytosanitäres Risiko. Laut Behördenchef Sergej Dankwert wurden im Verlauf dieses Jahres 47 Fälle verzeichnet, bei denen Obst- und Gemüsepartien aus Ägypten mit tropischen Erregern infiziert waren. AgE
(29.09.2016)