Einen gesetzlichen Rahmen für gute Tierhaltungsbedingungen fordert die agrarpolitische Sprecherin der Linksfraktion, Dr. Kirsten Tackmann. Die Regelungen müssten eine gesellschaftlich akzeptierte Tierhaltung ermöglichen, erklärte Tackmann anlässlich des heutigen Welttierschutztages.
Die Abgeordnete sprach sich erneut dafür aus, Molkerei-, Schlachthof- und Handelskonzerne für die Finanzierung der mit strengeren Vorschriften verbundenen Kosten in die Pflicht zu nehmen. Derzeit missbrauchten sie ihre Marktübermacht, um den Erzeugerbetrieben ausbeuterische und sittenwidrige Bedingungen zu diktieren. Das dürfe der Gesetzgeber nicht dulden. Dem Bundeslandwirtschaftsminister wirft Tackmann vor, er kusche mit seinem Prinzip der freiwilligen Verbindlichkeit vor den Konzerninteressen.
Auch die Grünen bekräftigten ihre Forderung nach einer grundlegenden Überarbeitung des Tierschutzgesetzes. Deren Ziele seien bessere Standards für die Tierhaltung, strengere Strafen bei Verstößen und wirkungsvollere Strukturen, so die Sprecher der Bundestagsfraktion für Agrarpolitik und für Tierschutz, Friedrich Ostendorff und Nicole Maisch. Notwendig seien ein Bundesbeauftragter für Tierschutz sowie ein bundesweites Verbandsklagerecht für Tierschutzorganisationen. Daneben reicht der Forderungskatalog der Grünen von der Abschaffung von Pelzfarmen, dem Ende der ganzjährigen Anbindehaltung von Rindern bis hin zu einem gesetzlichen Verbot der Schlachtung trächtiger Tiere. AgE
(05.10.2016)