Hochwertige Lebensmittel nicht ohne Emissionen herzustellen

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Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt ist Befürchtungen entgegengetreten, der von der Bundesregierung angestrebte Klimaschutzplan 2050 werde die Agrarproduktion in Deutschland gravierend beeinträchtigen. „Ich bin optimistisch, dass wir letzten Endes einen für die Agrarbranche akzeptablen Klimaschutzplan bekommen werden“, sagte der Minister heute vor Journalisten in Berlin.
Ausdrücklich betonte Schmidt das Interesse der Land- und Forstwirtschaft am Klimaschutz, auf den sie existentiell angewiesen sei. Gleichzeitig leiste der Sektor bereits einen essentiellen Beitrag für den Klimaschutz, etwa durch die Speicherung von Kohlenstoffdioxid im Boden, im Wald und in Holzprodukten sowie in der Nutzung von nachwachsenden und nachhaltigen Rohstoffen. Klar sei aber, „hochwertige Lebensmittel lassen sich nicht mit Null Emissionen herstellen“. Die Ernährungssicherung sei die „Kernaufgabe der Landwirtschaft“.
Schmidt geht davon aus, bis zur UN-Klimakonferenz in Marrakesch, die nächste Woche beginnt, eine Verständigung mit dem Bundesumweltministerium für die „grobe Struktur“ eines Klimaschutzplans erreichen zu können. Details müssten anschließend geklärt werden. Voraussetzung sei allerdings, dass der Klimaschutzplan zügig von nicht direkt zum Klimaschutz gehörenden Forderungen befreit werde. Schmidt: „Biodiversität ist ein wichtiges Ziel, hat aber mit dem Klimaschutz im engeren Sinne nichts zu tun.“
Vor einer endgültigen Festlegung müssten die geplanten Maßnahmen auf ihre Umsetzbarkeit und ihre ökonomischen Folgen geprüft werden, betonte der Minister. Staatlichen Maßnahmen zur Reduzierung des Fleischkonsums erteilte er eine Absage. Sein Haus habe geliefert, „und wir erwarten jetzt, dass in der Schlussrunde auch in Fairness, Offenheit aber auch Zielstrebigkeit verhandelt wird“, so Schmidt an die Adresse des Umweltressorts. AgE (03.11.2016)
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