Biolebensmittel: Von Nischenprodukt zu Mainstream?

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Jeder siebte Bundesbürger kauft mehr Bio- als konventionell erzeugte Lebensmittel. Das ist eines der Ergebnisse einer Bevölkerungsumfrage der Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC) in Zusammenarbeit mit der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE), die heute vorgestellt wurde. Für die Studie „Bio vs. konventionell - Was kaufen Konsumenten zu welchem Preis?“ ist laut Angaben der BVE eine repräsentative Stichprobe von 1 000 Personen ab 18 Jahren im Vorfeld zur Internationalen Grünen Woche (IGW) online befragt worden.
Besonders bei Obst und Gemüse griffen die Deutschen mehrheitlich zu Bioprodukten, wobei der „typische Einkäufer“ von biologisch erzeugten Lebensmitteln weiblich sei, jünger als 45 Jahre und über ein höheres Einkommen verfüge, erklärten die Marktforscher. Beim Einkauf von Molkereiprodukten, Fleisch- und Wurstwaren bevorzuge gut jeder dritte Verbraucher Bioqualität. Bei allen anderen Produktkategorien spiele diese allerdings nur eine untergeordnete Rolle. Dennoch seien biologisch erzeugte Lebensmittel längst mehr als ein Trend innerhalb einer besonders umwelt- und ernährungsbewussten Verbraucherschicht, stellte der Leiter des Geschäftsbereichs Handel und Konsumgüter bei PwC, Gerd Bovensiepen, klar. Sie seien auf gutem Weg, den Massenmarkt zu erobern.
Von Bioprodukten würden die Verbraucher vor allem Gesundheitsvorteile und mehr Tierwohl im Vergleich zu konventionellen Lebensmitteln erwarten, erläuterte BVE-Hauptgeschäftsführer Christoph Minhoff. Trotzdem werde dabei nicht jeder Preis akzeptiert, und bei einem besseren Preis-Leistungsverhältnis und einer größeren Auswahl greife der Verbraucher oft zum konventionellen Produkt. Die Bereitschaft, für Bio mehr zu zahlen, hänge stark vom Produkt und dem Preisunterschied ab. Die Zahlungsbereitschaft sei beispielsweise bei Biomilch höher als bei Biofleisch, erklärte Minhoff.
Verbesserungsmöglichkeiten sehen die Marktforscher vor allem im Hinblick auf die Biomarken. Die Mehrheit der Befragten erkannte laut der Studie kaum einen Unterschied zwischen den Biomarken und den Bioeigenmarken der Supermärkte. Zur stärkeren Differenzierung empfehlen die PwC-Experten die vermehrte Verwendung von Gütesiegeln. AgE (17.01.2017)
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