Verbraucherschützer fordern mehr Klarheit über Nahrungsergänzer

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Mehr Klarheit beim Umgang mit Nahrungsergänzungsmitteln (NEM) hat der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) gefordert. Kurz vor Eröffnung der Internationalen Grünen Woche (IGW) wies der vzbv-Vorstand Klaus Müller heute in Berlin darauf hin, dass bundesweit jeder dritte Bürger solche Mittel einnehme. Insgesamt werde laut einer aktuellen forsa-Umfrage jedes Jahr in Deutschland mehr als 1 Mrd Euro dafür ausgegeben. Dennoch wüssten die Verbraucher nur wenig über Nahrungsergänzer und unterschätzten daher die Risiken.
„Viele Anbieter von Nahrungsergänzungsmitteln vermitteln den Verbrauchern, sie würden ihrer Gesundheit etwas Gutes tun“, stellte Müller weiter fest. Häufig seien solche Mittel aber Geldverschwendung, manchmal sogar gesundheitsgefährdend. Nach Überzeugung des vzbv-Vorstands sind deshalb dringend klare Regeln für sinnvolle Dosierungen und definierte Anforderungen an die Zusatzstoffe erforderlich. Dafür müssten neben einer europäischen Positivliste für Zusatzstoffe, behördlichen Sicherheitsprüfungen und staatlichen Zulassungsverfahren auch klare Höchstmengenregelungen eingeführt werden.
Laut Prof. Helmut Heseke von der Universität Paderborn sind die Verbraucher in Deutschland bereits durch die Aufnahme üblicher Lebensmittel in der Regel gut mit Vitaminen und Nährstoffen versorgt. Zudem biete die Aufnahme von Nahrungsergänzungsmitteln über den eigentlichen Bedarf hinaus keinerlei Vorteile und berge sogar Gefahren für die Gesundheit. Wie Angela Clausen von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen hinzufügte, ist auch kaum bekannt, dass hinsichtlich des Einsatzes „sonstiger Stoffe“ in NEM keine gesetzlichen Einschränkungen bestehen. Die Verbraucher hätten damit keine Sicherheit, dass diese Produkte frei von schädlichen Substanzen seien, gab Clausen zu bedenken.
Der vzbv hat zur Grünen Woche ein neues Verbraucherportal zu Nahrungsergänzungsmitteln freigeschaltet. Unter „www.klartext-nahrungsergaenzung.de“ finden interessierte Bürger nach seinen Angaben Informationen über entsprechende Produkte. Verbraucher könnten hier auch Fragen an Ernährungsexperten stellen und Produktbeschwerden einreichen. AgE (19.01.2017)
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