Für eine stärkere Förderung der Bioenergie im Wärmebereich haben sich mehrere Fachverbände und der Deutsche Bauernverband (DBV) ausgesprochen. Anlässlich einer Anhörung zum geplanten Gebäudeenergiegesetz wiesen der Bauernverband und die Bioenergieverbände heute darauf hin, dass Wärme aus Biomasse mit einem Anteil von 88 % der mit Abstand wichtigste erneuerbare Energieträger in der deutschen Wärmeversorgung sei. Nach Auffassung der Verbände wird der weitere Ausbau dieser Energieform aber auch durch die vom Bundeswirtschaftsministerium geplante Zusammenlegung der Energieeinsparverordnung (EnEV) und des Erneuerbare-Energien-Wärme-Gesetzes (EEWärmeG) zum Gebäudeenergiegesetz nicht nennenswert vorangetrieben.
Sie begrüßen zwar, dass das Wirtschaftsministerium bei der Festlegung der Primärenergiefaktoren erstmals die Tatsache anerkannt habe, dass die Substitution von Erdgas durch Biomethan signifikant fossile Primärenergie und Treibhausgasemissionen einspare. Nichtsdestotrotz führe der vorliegende Entwurf die bisherige, ungerechtfertigte Diskriminierung von Biogas einschließlich Biomethan sowohl in der EnEV also auch im EEWärmeG weitgehend fort, monieren die Verbände, darunter der Fachverband Biogas (FvB) und der Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE).
Die Verbände werfen dem Gesetzgeber in diesem Zusammenhang vor, die Tatsache zu ignorieren, dass nicht nur die Substitution von Erdgas in Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen fossile Primärenergie und Treibhausgasemissionen einspare, sondern auch die Substitution von Erdgas, das in Brennwertkesseln verbrannt werde. Sie plädieren deshalb dafür, dass der Bund diesen Beitrag der Bioenergie im Gebäudeenergiegesetz berücksichtigen sollte. AgE
(01.02.2017)