In Polen ist zwischen Südzucker und den Zuckerrübenanbauern ein offener Streit um die Vertragsbedingungen zur Kampagne 2017/18 ausgebrochen, der mittlerweile auch die Politik beschäftigt. Der Verband der Polnischen Zuckerrübenanbauer hatte in der vergangenen Woche ein Rechtsgutachten vorgelegt, in dem die neuen Konditionen der polnischen Südzuckertochter als nicht akzeptabel bezeichnet werden. Kritisiert wird insbesondere die Anpassung des Referenzgehaltes für Zucker, der statt bei den bisher üblichen 16 % nun bei 18 % angesetzt werden soll.
Bemängelt wird aber auch das Fehlen von Garantiepreisen sowie von Zahlungszielen, die für die letzte Rate bis zum Juni 2018 reichen sollen. Laut dem Anbauverband ergeben sich aufgrund der Südzuckervorgaben Rübenpreise von etwa 17 Euro/t, und zwar ohne Zuschläge und Nachzahlung, was jedoch als deutlich zu niedrig zurückgewiesen wird. Medienberichten zufolge können die Bauern aber oft nicht auf andere Rübenabnehmer ausweichen, da die Südzucker-Tochter der einzige Verarbeiter vor Ort ist.
Der Verband hat vor diesem Hintergrund Landwirtschaftsminister Krzysztof Jurgiel sowie den Nationalrat der polnischen Landwirtschaftskammern um Unterstützung bei den Vertragsverhandlungen gebeten. Der Präsident des Anbauverbandes, Krzysztof Nykiel, rief Jurgiel auf, Maßnahmen zu ergreifen, die sicherstellten, dass ein Gleichgewicht zwischen dem landwirtschaftlichen Erzeuger und dem Verarbeiter erhalten bleibe. AgE
(07.02.2017)