Unterschiedliche Länderauffassungen zu weiterer Umschichtung

Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 
Auf Länderseite gibt es unterschiedliche Auffassungen über eine höhere Mittelumschichtung von der Ersten in die Zweite Säule noch während der laufenden Legislaturperiode. Das ist bei der Einbringung des schleswig-holsteinischen-niedersächsischen Entwurfs zur Änderung des Direktzahlungen-Durchführungsgesetzes heute im Bundesrat deutlich geworden. Die Vorlage mit einer darin geforderten 15-prozentigen Umschichtung wurde zur weiteren Beratung in die Ausschüsse überwiesen.
Schleswig-Holsteins Landwirtschaftsminister Dr. Robert Habeck begründete die Gesetzesinitiative mit dem Ziel, die hiesige Landwirtschaft schon kurzfristig besser für ihre gesellschaftlichen Leistungen zu entlohnen. Die Ausnutzung des von der EU-gewährten Spielraums wäre dem Grünen-Politiker zufolge „ein erster wichtiger Schritt hin zu einer anderen Förderpolitik“ nach dem Prinzip öffentliches Geld für öffentliche Leistungen.
Eine Kürzung der Direktzahlungen hält Habeck nicht zuletzt deshalb für gerechtfertigt, weil die Umschichtungsmittel vollständig wieder in die Landwirtschaft zurückflössen und zielgerichteter eingesetzt werden könnten. In Schleswig-Holstein stießen derzeit vor allem die Umstellungsförderung auf den Ökolandbau und der Vertragsnaturschutz an ihre finanziellen Grenzen.
Demgegenüber warnte Sachsens Agrarminister Thomas Schmidt in der Länderkammer vor einem „Wortbruch gegenüber den Landwirten“. Mit der im Herbst 2013 einvernehmlich beschlossenen Umschichtung sei den Landwirten zumindest Planungssicherheit in Aussicht gestellt worden. „Gerade in der anhaltend schwierigen Situation, in der sich viele Landwirte nach einer Phase mit langanhaltend niedrigen Erzeugerpreisen befinden, wären weitere Kürzungen der Direktzahlungen für viele Betriebe nicht zu verkraften“, gab der CDU-Politiker zu bedenken. AgE (13.02.2017)
Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 

Das könnte Sie auch interessieren

BMEL-Sicht
Keine Zukunft für Energiemais
26.04.2024 — Das Bundeslandwirtschaftsministerium sieht keine längerfristige Zukunft für den Biogasmais. Vielmehr herrscht im BMEL laut Abteilungsleiter Schmied angesichts der wachsenden Weltbevölkerung und des Klimawandels die Einschätzung vor, dass in Zukunft die Flächen dringend für die Nahrungsmittelerzeugung gebraucht werden. Der Energiemais könne da nicht das "Zukunftsmodell der deutschen Landwirtschaft" sein.
DBV zu GAP-Änderungen
EU-Parlament setzt wichtiges Signal
25.04.2024 — Der DBV hat die große Mehrheit des Europaparlaments für die GAP-Änderungen begrüßt. Laut Bauernpräsident Rukwied haben die Abgeordneten damit die zentralen Anliegen der europäischen und deutschen Landwirte für mehr Bürokratieabbau, Entlastung und Praxistauglichkeit bei der Umsetzung der EU-Agrarförderung unterstützt. Rukwied fordert weitere Entbürokratisierungsinitiativen.
Wölfe in Sachsen
Zahl illegaler Tötungen verdoppelt
25.04.2024 — Die bekannten Fälle an illegalen Wolfstötungen in Sachsen haben sich im Monitoringsjahr 2023/24 auf vier verdoppelt, wobei laut Einschätzung der Behörden von einer höheren Dunkelziffer auszugehen ist. Todesursachen waren der Abschuss und Verletzungen durch Köder. Insgesamt wurden 2023/24 in Sachsen 33 tote Wölfe erfasst, von denen die meisten im Straßenverkehr ums Leben kamen.
Rundumschutz
R+V-AgrarPolice
Im Schadenfall kann die wirtschaftliche Existenz des Betriebes und damit die Lebensgrundlage der Familie und der Mitarbeiter schnell gefährdet sein. Landwirtschaftliche Unternehmer sind kaum in der Lage, für diesen Fall ausreichend Rücklagen zu bilden. Die R+V-AgrarPolice bietet umfassenden betrieblichen Versicherungsschutz, den Sie individuell für Ihren Betrieb zusammenstellen können.en.
Pflanzenschutzmittel
Rückstände fast immer im Rahmen
24.04.2024 — Bei in der Europäischen Union vermarkteten Lebensmitteln bewegen sich die Rückstände von Pflanzenschutzmitteln meist innerhalb des gesetzlichen Rahmens. Das hat der jährliche Bericht der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit auch für 2022 bestätigt. In den Mitgliedstaaten kamen insgesamt 110.829 Proben ins Labor. Davon wurden 96,3% nicht beanstandet. Noch besser fiel die Quote bei dem vom der EU koordinierten Kontrollprogramm aus.

xs

sm

md

lg

xl