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Die Europäische Union hat im vergangenen Kalenderjahr den Export von landwirtschaftlichen Produkten und Nahrungsmitteln in Drittländer auf ein neues Rekordniveau steigern können; gleichzeitig wurden die Ausgaben für Importe gedrosselt. Wie die EU-Kommission in Brüssel mitteilte, erhöhte sich der Wert der Agrarausfuhren im Vergleich zu 2015 um 1,71 Mrd Euro oder 1,3 % auf 130,74 Mrd Euro. Gesteigert werden konnten insbesondere die Lieferungen in die USA und nach China. Die Agrarexporte der Gemeinschaft fielen damit 2016 trotz der seit August 2014 geltenden Importbeschränkungen Russlands um 29,4 Mrd Euro beziehungsweise 29 % höher aus als im Jahr 2011.
Die EU-Agrarimporte gingen dagegen im vergangenen Jahr - gemessen am Niveau von 2015 - zurück, und zwar um 1,74 Mrd Euro oder 1,5 % auf 111,95 Mrd Euro. Hier schlugen vor allem geringere Ausgaben für die Lieferungen von Agrarprodukten aus Brasilien zu Buche. Auch die Importe aus den USA nahmen wertmäßig spürbar ab, die aus China leicht.
Aufgrund der gegenläufigen Entwicklung von Agrarexporten und -importen erhöhte sich der positive Saldo in der Agraraußenhandelsbilanz der EU-28 um gut 3,4 Mrd Euro oder 22,4 % auf 18,79 Mrd Euro. Damit trugen die Landwirtschaft und die Ernährungsindustrie laut Angaben der EU-Kommission fast zur Hälfte zu dem 2016 von der Gemeinschaft im Warenaustausch mit anderen Staaten erzielten Überschuss von 39,3 Mrd Euro bei. Auf die Agrar- und Nahrungsmittelbranche entfielen dabei 7,5 % aller Warenausfuhren der EU sowie 6,6 % der betreffenden Importe.
Besonders dynamisch verlief aus EU-Sicht zuletzt die Vermarktung von frisch gekühltem und gefrorenem Schweinefleisch; hier erhöhten sich die Erlöse 2016 um fast ein Drittel auf 5,24 Mrd Euro. Bei den Schlachtnebenerzeugnissen wurde ein Plus von 22,5 % auf 2,88 Mrd Euro verbucht. Die EU-Weizenexporte nahmen indes um 12,8 % auf 5,53 Mrd Euro ab, und die Milchpulver- und Molkeausfuhren gingen um 15,2 % auf 3,53 Mrd Euro zurück. AgE
(26.02.2017)