Die bevorstehende Grillsaison sorgt am deutschen Schweinemarkt für Nachfrageimpulse und anziehende Preise. Die Vereinigung der Erzeugergemeinschaften für Vieh und Fleisch (VEZG) reagierte heute und hob ihre Leitnotierung für Schlachtschweine um 4 Cent auf 1,61 Euro/kg Schlachtgewicht (SG) an. Nach ihren Angaben reicht das derzeit verfügbare Angebot schlachtreifer Schweine im Bundesgebiet nur knapp aus, die lebhafte Nachfrage der Schlachtunternehmen zu befriedigen.
Die Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands (ISN) berichtete ebenfalls von einem sehr ausgeprägten Wettbewerb um den Rohstoff Schwein. Am Fleischmarkt ließen sich Marktbeobachtern zufolge zuletzt Preiserhöhungen für Teilstücke durchsetzen, was insbesondere für Grillartikel wie den Nacken oder Bäuche galt.
In anderen Ländern der Europäischen Union tendieren die Schlachtschweinemärkte in dieser Woche ebenfalls fest, und es werden steigende Notierungen erwartet. Fast überall fällt das Schweineangebot geringer als im Vorjahr aus, bei gleichzeitiger lebhafter Nachfrage. In Frankreich dürfte dies Experten zufolge zu einem Notierungsplus am Marché du Porc Breton zwischen 1 Cent und 3 Cent/kg SG führen. Die belgische Danisgruppe erwartet im weiteren Wochenverlauf einen Preisanstieg zwischen 2 Cent und 3 Cent/kg Lebendgewicht (LG).
In Spanien gibt es zwar mehr Schweine als im Vorjahr, doch sind diese ebenfalls sehr rege gefragt. Der Drittlandsexport soll so gut laufen, dass die Container langsam knapp werden. Am Mercolleida wird deshalb für die morgige Notierung ein Plus zwischen 2 Cent und 3 Cent/kg LG erwartet. Lediglich Italien könnte sich laut den dortigen Analysen aufgrund des ausgeglichenen Marktes mit einem Anstieg des Schlachtschweinepreises schwer tun. AgE
(23.03.2017)