Nach einer zweiwöchigen Verschnaufpause geht es mit dem Schlachtschweinepreis in Deutschland wieder aufwärts. Die Vereinigung der Erzeugergemeinschaften für Vieh und Fleisch (VEZG) hob heute ihre nationale Leitnotierung um 4 Cent auf 1,80 Euro/kg Schlachtgewicht (SG) an. Die sommerliche Witterung und eine damit anziehende Grillfleischnachfrage hätten bei vielen Schlachtunternehmen einen höheren Bedarf schlachtreifer Tiere zur Folge. Gleichzeitig falle das Angebot aber tendenziell kleiner aus als zuletzt, weshalb höhere Erzeugerpreise umgesetzt werden könnten, erläuterte die VEZG. Andere Analysten verwiesen zudem auf den Himmelfahrtstag, zu dem die Nachfrage nach Grillartikeln üblicherweise einen Saisonhöhepunkt erreiche.
In anderen Ländern der Europäischen Union sind die Erwartungen über die Preisentwicklung für Schlachtschweine im weiteren Wochenverlauf unterschiedlich. In Österreich dürfte die morgige Notierung laut Marktbeobachtern aufgrund des knapp versorgten Schweinemarktes ebenfalls um mehrere Cent zulegen. Auch in Spanien sind schlachtreife Tiere bei fallenden Schlachtgewichten gesucht, die Notierung am Mercolleida könnte im Bereich von 2 Cent/kg Lebendgewicht steigen.
In Frankreich arbeitet man dagegen die feiertagsbedingt noch nicht geschlachteten Schweine ab, weshalb die Notierung etwas schwächer erwartet wird. In Italien soll sich der Preisrückgang ebenfalls fortsetzen, weil dort die Schlachter wegen fehlender Margen Druck auf die Erzeuger ausüben. AgE
(18.05.2017)