Schmidt sieht Strukturverbesserungen bei der Milch auf gutem Weg

Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 
Zufrieden über den Verlauf und die Ergebnisse der von ihm im Zuge der Milchpreiskrise initiierten Gespräche mit Branchenvertretern hat sich Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt geäußert. Es sei gelungen, eine Diskussion über die strukturellen Defizite innerhalb der Wertschöpfungskette in Gang zu bringen, sagte der Minister nach dem zweiten „Milchgipfel“ heute in Berlin.
Schmidt rief zugleich die Wirtschaftsbeteiligten dazu auf, die gewonnenen Erkenntnisse in konkretes Handeln umzusetzen. Ganz oben steht für ihn dabei eine Modernisierung der Lieferbeziehungen mit dem Ziel einer besseren Verteilung des Marktrisikos innerhalb der Kette, das bislang einseitig von den Erzeugern getragen werde. Schmidt bekräftigte, dass er von den Branche Lösungen erwartet.
Sein Haus werde sich für eine Änderung von Artikel 148 der Gemeinsamen Marktordnung (GMO) einsetzen, kündigte der CSU-Politiker an. Es gehe darum, den Mitgliedstaaten die Möglichkeit einzuräumen, dass die Marktbeteiligten ein konkretes Verhältnis zwischen Rohmilchpreisen und -menge in ihren Lieferbeziehungen festlegen müssen. Schmidt wies darauf hin, dass eine entsprechende Anpassung des EU-Rechts nicht automatisch national gelte, sondern lediglich eine Option darstelle.
Optimistisch beurteilt der Minister die Aussichten für die Bildung eines anerkannten Branchenverbandes. Aus seiner Sicht wurde mit der Bildung der Interessengemeinschaft Genossenschaftliche Milchwirtschaft (IGM) dazu ein erster Schritt unternommen, dem nunmehr weitere folgen müssten. Schmidt kündigte eine Fortführung der Milchstrukturgespräche an.
Unterdessen warf Grünen-Agrarsprecher Friedrich Ostendorff dem Minister vor, lediglich zu reden, aber nicht zu handeln. Es gebe weiterhin keinen Plan, um das Sterben der bäuerlichen Milchviehbetriebe zu stoppen, kritisierte Ostendorff. AgE (02.06.2017)
Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 

Das könnte Sie auch interessieren

BMEL-Sicht
Keine Zukunft für Energiemais
26.04.2024 — Das Bundeslandwirtschaftsministerium sieht keine längerfristige Zukunft für den Biogasmais. Vielmehr herrscht im BMEL laut Abteilungsleiter Schmied angesichts der wachsenden Weltbevölkerung und des Klimawandels die Einschätzung vor, dass in Zukunft die Flächen dringend für die Nahrungsmittelerzeugung gebraucht werden. Der Energiemais könne da nicht das "Zukunftsmodell der deutschen Landwirtschaft" sein.
DBV zu GAP-Änderungen
EU-Parlament setzt wichtiges Signal
25.04.2024 — Der DBV hat die große Mehrheit des Europaparlaments für die GAP-Änderungen begrüßt. Laut Bauernpräsident Rukwied haben die Abgeordneten damit die zentralen Anliegen der europäischen und deutschen Landwirte für mehr Bürokratieabbau, Entlastung und Praxistauglichkeit bei der Umsetzung der EU-Agrarförderung unterstützt. Rukwied fordert weitere Entbürokratisierungsinitiativen.
Wölfe in Sachsen
Zahl illegaler Tötungen verdoppelt
25.04.2024 — Die bekannten Fälle an illegalen Wolfstötungen in Sachsen haben sich im Monitoringsjahr 2023/24 auf vier verdoppelt, wobei laut Einschätzung der Behörden von einer höheren Dunkelziffer auszugehen ist. Todesursachen waren der Abschuss und Verletzungen durch Köder. Insgesamt wurden 2023/24 in Sachsen 33 tote Wölfe erfasst, von denen die meisten im Straßenverkehr ums Leben kamen.
Rundumschutz
R+V-AgrarPolice
Im Schadenfall kann die wirtschaftliche Existenz des Betriebes und damit die Lebensgrundlage der Familie und der Mitarbeiter schnell gefährdet sein. Landwirtschaftliche Unternehmer sind kaum in der Lage, für diesen Fall ausreichend Rücklagen zu bilden. Die R+V-AgrarPolice bietet umfassenden betrieblichen Versicherungsschutz, den Sie individuell für Ihren Betrieb zusammenstellen können.en.
Pflanzenschutzmittel
Rückstände fast immer im Rahmen
24.04.2024 — Bei in der Europäischen Union vermarkteten Lebensmitteln bewegen sich die Rückstände von Pflanzenschutzmitteln meist innerhalb des gesetzlichen Rahmens. Das hat der jährliche Bericht der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit auch für 2022 bestätigt. In den Mitgliedstaaten kamen insgesamt 110.829 Proben ins Labor. Davon wurden 96,3% nicht beanstandet. Noch besser fiel die Quote bei dem vom der EU koordinierten Kontrollprogramm aus.

xs

sm

md

lg

xl