Die Fraktion der Grünen/EFA im Europaparlament hat im Hinblick auf die geplante Zulassung des Pflanzenschutzmittelwirkstoffs Glyphosat um zehn Jahre von der Europäischen Kommission mehr Transparenz eingefordert. In der heutigen Debatte in Straßburg verwiesen sie auch auf die sogenannten Monsanto-Papiere. Die Grünen fordern hierzu eine eingehende Untersuchung durch die Kommission.
Der agrarpolitische Sprecher der Fraktion, Martin Häusling, pochte darauf, dass dies geschehen müsse, bevor über eine weitere Zulassung von Glyphosat verhandelt werde. Die Kommission müsse zunächst ausschließen, dass von Monsanto manipulierte Studien Einfluss auf die Stellungnahmen der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA) oder der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) gehabt hätten. Die Gesundheit unserer Bevölkerung ist ein zu hohes Gut, um auf einer möglicherweise gefälschten Faktengrundlage über eine weitere Zulassung von Glyphosat zu entscheiden, so der grüne Agrarpolitiker.
Seine Fraktionskollegin Maria Heubuch schloss sich der Kritik an. Der Monsanto-Fall habe gezeigt, wie skrupellos das Unternehmen vorgehe, um seine Produkte auf den Markt zu bringen. Die EU müsse hier Rückgrat zeigen und das Zulassungsverfahren für Pflanzenschutzmittel reformieren, forderte Heubuch. Sie verlangte zudem von der EFSA sowie der ECHA, in Zukunft nur noch unabhängige und veröffentlichte Studien für ihre Bewertungen zu berücksichtigen.
Nach Angaben der Grünen legen die Monsanto-Papiere nahe, dass der Firma Monsanto bereits seit 1999 eine krebserregende Wirkung von Glyphosat bekannt sei. Im März habe ein Gericht in den USA die Veröffentlichung von Dokumenten verfügt, die interne E-Mails der Firma Monsanto beinhalteten; aus diesen solle hervorgehen, dass Monsanto die zellveränderte Wirkung des Pflanzenschutzmittels durch die Manipulation von Studien habe geheim halten wollen. AgE
(14.06.2017)