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In Tschechien sind die ersten beiden Fällen der Afrikanischen Schweinepest aufgetreten. Nach Angaben von Radio Prag ist die Tierseuche bei zwei Wildschweinen festgestellt worden. Nutztierbestände sind derzeit nicht betroffen. Damit ist die Afrikanische Schweinepest nur noch rund 300 Kilometer Luftlinie von der deutschen Grenze entfernt. Wie das Virus dorthin gelangt ist, ist noch unklar. Da der räumlich nächstgelegene Nachweis 400 Kilometer entfernt in der Ukraine liegt, ist jedoch wahrscheinlich, dass die Seuche aus Nachbarstaaten eingeschleppt wurde.
Experten gehen davon aus, dass sich das Virus in der Natur etwa einen Kilometer pro Monat ausbreitet. Die Frage lautet nicht, ob die Seuche Deutschland erreicht, sondern vielmehr wann. Ein besonders großes Risiko stellt die Verschleppung des Virus durch den Menschen dar. Nach Auskunft des Friedrich-Löffler-Instituts (FLI) reicht im ungünstigen Fall bereits ein achtlos weggeworfenes Wurstbrot aus, um das Virus auf Wild- und Hausschweine zu übertragen. Reisende aus dem Baltikum, Russland, Weißrussland, Ukraine, Polen und Tschechien sollten Lebensmittel, die Teile von Haus- oder Wildschwein enthalten, nicht einführen. Auch Jagdtrophäen vom Wildschwein aus den betroffenen Regionen stellen ein erhöhtes Risiko dar.
Die Fachleute sind sich einig, dass die Einschleppung der Afrikanischen Schweinepest nach Deutschland gravierende Auswirkungen haben wird. Die Branche sollte sich entsprechend wappnen - sowohl durch geeignete präventive Maßnahmen für die Biosicherheit als auch durch finanzielles Risikomanagement.
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(Autor:Dr. Markus Berneiser)
(29.06.2017)