In Frankreich wird in diesem Jahr mit einer schlechten Weinlese gerechnet. Nach einer ersten Schätzung des Statistischen Dienstes des Pariser Landwirtschaftsministeriums (Agreste) wird für 2017 ein Ertrag zwischen 37 Mio hl und 38,2 Mio hl erwartet. Im Mittel sind es 37,63 Mio hl; das wären etwa 17 % weniger als im Vorjahr und das Fünfjahresmittel würde um 16 % unterschritten. Betroffen sind nach Angaben der Statistiker alle wichtigen Weinkategorien. Der relativ stärkste Rückgang im Vergleich zu 2016 wird für die Weine zur Spirituosenproduktion prognostiziert, und zwar um 31 % auf 5,37 Mio hl Wein.
Weniger stark soll es die Weine mit geschützter geografischer Angabe (g.g.A.) treffen; hier rechnet Agreste mit einem um 15 % auf 10,89 Mio hl reduzierten Aufkommen. Bei den Weinen mit kontrollierter Ursprungsangabe (AOP) wird eine Produktion von voraussichtlich 18,45 Mio hl und demnach ein Rückgang um 12 % erwartet. Die Menge aller sonstigen Weine dürfte der Schätzung zufolge um 27 % auf insgesamt 2,92 Mio hl zurückgehen.
Laut Agreste wird die diesjährige Weinlese damit insgesamt den historischen Tiefstand von 1991 voraussichtlich noch unterbieten. Heute wie damals sei der Hauptgrund für den Ertragsausfall der Frost, der alle Weinbaugebiete in unterschiedlichem Maß getroffen habe. Am stärksten seien die Regionen im Südwesten des Landes betroffen, darunter insbesondere die Anbauregion Bordeaux; aber auch die Charente, das Elsass und das Jura hätten stark unter dem Frost gelitten. In einigen Regionen, wie etwa im Burgund, sei außerdem durch Hagel zusätzlicher Schaden entstanden.
Wie Agreste außerdem betonte, erfolgte die erste Schätzung unter Vorbehalt. Insbesondere die anhaltende Trockenheit könne noch Einfluss auf die Ernte nehmen. Zudem sei der Krankheitsdruck in den Kulturen zurzeit zwar aufgrund der hohen Temperaturen und des Niederschlagsmangels niedrig; aber auch das könne sich bis zur Weinlese noch ändern. AgE
(25.07.2017)