Die deutsche Ausfuhr von Milcherzeugnissen hat sich im ersten Halbjahr 2017 unterschiedlich entwickelt. Wie die Export-Union für Milchprodukte heute in Berlin mitteilte, nahm der Verkauf in Drittländer im Vergleich zur ersten Jahreshälfte 2016 produktübergreifend zu, während der Absatz am EU-Binnenmarkt des Öfteren geringer ausfiel. Auch beim wichtigsten Exportgut Käse war diese Tendenz zu beobachten. Der Verkauf in andere Mitgliedstaaten ging um 0,8 % auf 546 370 t zurück, während die Drittlandsausfuhr um mehr als ein Fünftel auf 67 100 t stieg. Insbesondere Südkorea und Japan, aber auch die USA und Chile, orderten mehr Käse aus Deutschland.
Der Renner bei den exportierten Milchprodukten war der Export-Union zufolge im ersten Halbjahr 2017 ungezuckerte Kondensmilch, deren Absatz außerhalb der deutschen Landesgrenzen um 16 % auf 155 120 t zulegte. Neben einem Anstieg der Lieferungen in andere EU-Länder von fast 8 % sorgte vor allem das Plus von 55 % bei den Drittlandsexporten für diese Handelsbelebung. Dazu trug die im Halbjahresvergleich auf fast das Fünffache, und zwar auf 20 340 t, gewachsene Liefermenge nach Libyen wesentlich bei. Auch die Ausfuhr von Magermilchpulver profitierte von einer anziehenden Drittlandsnachfrage, was Verluste am EU-Binnenmarkt mehr als ausglich, und nahm insgesamt um gut 7 % auf 207 760 t zu.
Nach Angaben der Export-Union gab es dagegen beim internationalen Verkauf von Trinkmilch einen spürbaren Dämpfer, da dieser mit 422 480 t um 19 % unter dem Niveau der ersten Jahreshälfte 2016 blieb. China war bei der Trinkmilch in Kleinpackungen mit 92 960 t erneut wichtigster Kunde der deutschen Anbieter; die Ausfuhr in die Volksrepublik ging jedoch um rund 21 440 t beziehungsweise fast ein Fünftel zurück. Zudem wurde auch weniger Butter ins Ausland verkauft; die Ausfuhrmenge nahm hier im Halbjahresvergleich um gut 10 % auf 67 890 t ab. Die geringere Verfügbarkeit und höhere Preise waren laut Export-Union der Grund für das deutliche Exportminus bei der Butter. AgE
(28.08.2017)