Die deutsche Ernährungsindustrie hat im ersten Halbjahr 2017 die Umsätze steigern können. Wie die Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE) heute in Berlin berichtete, erhöhte sich der Branchenumsatz nach vorläufigen Ergebnissen im Vergleich zur ersten Jahreshälfte 2016 um 5,7 % auf 87,2 Mrd Euro. Das Umsatzwachstum sei vorrangig preisbedingt erreicht worden, denn die Verkaufspreise seien im Inland um 3,9 % und im Ausland um 4,6 % im Mittel gestiegen. Die Absatzmengen hätten sich im ersten Halbjahr 2017 moderat erhöht, und zwar um 1,7 %.
Zwar biete die positive Kauflaune am deutschen Markt Wertschöpfungschancen; trotzdem bleibe der Konjunkturmotor der Ernährungsindustrie das Exportgeschäft, stellte die BVE fest. Die Lebensmittelausfuhren nahmen der Vereinigung zufolge im Halbjahresvergleich um 5,8 % auf 28,7 Mrd Euro zu. Sowohl in den EU-Märkten als auch außerhalb des Binnenmarktes hätten sich die Umsätze im Exportgeschäft positiv entwickelt. Laut BVE betrugen die betreffenden Wachstumsraten 5,4 % beziehungsweise 7,6 %. Die Exportquote habe im Zeitraum Januar bis Juni 2017 bei durchschnittlich 33 % gelegen.
Die Branchenkonjunktur in den ersten sechs Monaten dieses Jahres habe der Lebensmittelproduktion insgesamt positive Wachstumsanreize gegeben, so die BVE weiter. Der kalender- und saisonbereinigte Produktionsindex stieg ihr zufolge um 1,5 %. Aufgrund der guten Stimmungslage der Lebensmittelhersteller im ersten Halbjahr könne für die zweite Jahreshälfte ein weiteres Wachstum erwartet werden. Auf der Kostenseite herrscht nach Darstellung der Vereinigung aber weiter Druck. Zu schaffen machen der mittelständisch geprägten Ernährungsindustrie laut BVE die zunehmende Regulierung, der starke Wettbewerbsdruck, hohe Produktionskosten und der Fachkräftemangel. Für mehr Wertschöpfung bedürfe es der richtigen Rahmenbedingungen; Exporthürden sollten reduziert und Bürokratie abgebaut. AgE
(07.09.2017)