In Frankreich sind fipronil-haltige Mittel zur Bekämpfung der Roten Vogelmilbe lediglich auf einem einzigen Betrieb eingesetzt worden. Das ist die Bilanz einer Untersuchung des Pariser Landwirtschaftsministeriums, die Ressortchef Stéphane Travert heute in Paris vorgestellt hat. Der im nordfranzösischen Département Pas-de-Calais gelegene Erzeuger habe den Einsatz der kontaminierten Betriebsmittel durch einen belgischen Dienstleister unaufgefordert selber angezeigt. Weder Fleisch noch Eier von diesem Betrieb seien auf den Markt gelangt, betonte Travert.
Nach Angaben seines Ressorts wurden seit Anfang August im Rahmen einer umfassenden Untersuchung mehr als 4 500 Einrichtungen mit Fragebögen und Inspektionen vor Ort überprüft. Neben etwa 2 900 Eierproduzenten seien auch private Haltungen und Fleischerzeuger untersucht worden.
Die Untersuchungen im Zuge des Fipronil-Skandals haben die französischen Behörden zudem dazu genutzt, sich einen Überblick über aktuelle Praktiken der Milbenbekämpfung in den Geflügelbetrieben zu verschaffen. Im Zuge dessen ist laut Pariser Agraressort in mehreren Betrieben die unsachgemäße Verwendung des Insektizids Amitraz beanstandet worden. Diese habe allerdings ausnahmslos in leerstehenden Gebäuden ohne Tierbesatz stattgefunden. Zur Sicherheit seien Stichproben von Eiern aus allen betroffenen Betrieben gezogen worden, die jedoch alle negativ ausgefallen seien.
In Frankreich darf Amitraz gegen Parasiten bei Wiederkäuern, Schweinen und Bienen eingesetzt werden; das Mittel verfügt allerdings über keine Zulassung bei Geflügel oder zur Desinfektion von leerstehenden Gebäuden. Fipronil darf in der tierischen Produktion überhaupt nicht verwendet werden. AgE
(12.09.2017)