EFSA-Vertreter verteidigt Arbeitsweise zur Glyphosatbewertung

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Die für die Bewertung des Herbizidwirkstoffs Glyphosat zuständigen Behörden haben ihre Arbeitsweise verteidigt. In der gestrigen Anhörung des Europaparlaments in Brüssel zum Thema „Monsanto Papers und Glyphosat“ durch den Landwirtschaftsausschuss sowie dem Umweltausschuss betonte der Leiter der Pflanzenschutzmittelabteilung der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA), Prof. José Tarazona, dass die Bewertung auf umfassenden Nachweisen basiere, die nach festgelegten Richtlinien analysiert worden seien. Zudem habe es sich um einen üblichen und unabhängigen sowie transparenten Prozess unter Einbeziehung von Experten aus allen 28 EU-Mitgliedstaaten gehandelt, erklärte Tarazona.
Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) stellte unterdessen fest, dass die europäische Bewertung von Glyphosat „qualitätsgesichert und unabhängig“ erfolgt sei. Das BfR hatte der EFSA bei der Erstellung der Risikobewertung des Herbizidwirkstoffs zugearbeitet. Dieser wird von ihnen als gesundheitlich unbedenklich eingestuft.
BfR-Präsident Prof. Andreas Hensel sieht angesichts einer einheitlichen Bewertung der Fachbehörden weltweit eine wissenschaftlich fundierte Basis für die Entscheidung über die Wiedergenehmigung von Glyphosat durch die Politik. „Die in der Öffentlichkeit geführte Diskussion bezieht sich zumeist nicht auf das Ergebnis der wissenschaftlichen Bewertung, sondern auf Verfahrensfragen“, stellte Hensel fest.
Der BfR-Präsident hatte eine Einladung zu der gestrigen Anhörung ausgeschlagen. Allerdings habe man dem EU-Landwirtschaftsausschuss angeboten, an einer öffentlichen Anhörung des EU-Parlaments teilzunehmen, sollte dafür eine „besondere Notwendigkeit“ vorliegen, so das BfR in einer Pressemitteilung. AgE (13.10.2017)
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