Ein Bundesministerium für ländliche Räume fordern zwölf Interessenverbände, die ihren Schwerpunkt auf dem Land haben. In einem Schreiben an Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel verweisen die Verbände auf die Empfehlung des Sachverständigenrates Ländliche Entwicklung für ein Ressort mit klarer Zuständigkeit für die Bündelung aller wesentlichen Belange.
Ein solches Zukunftsministerium sollte den Unterzeichnern des Schreibens zufolge über die bisherigen Aufgaben des Bundeslandwirtschaftsministeriums hinaus Kompetenz und Zuständigkeit für sämtliche Fragen der Lebens-, Arbeits- und Wirtschaftsverhältnisse im ländlichen Raum unter einem Dach bündeln.
Nach Einschätzung der Verbände fühlen sich die Menschen auf dem Lande zunehmend von der allgemeinen wirtschaftlichen Entwicklung und wichtigen technologischen Innovationen abgehängt. Häufig würden ländliche Regionen verklärend als Rückzugsgebiete idealisiert. Mit einer überzeugenden Verkörperung dieser Ausrichtung werde es gelingen, auch die Menschen in ländlichen Räumen wieder zu erreichen, heißt es in dem Schreiben.
Erwartet werden mehr Investitionen in ländliche Infrastrukturen, und zwar insbesondere in eine schnelle Internetversorgung und in erneuerbare Energien. Die Verbände fordern außerdem eine wissensbasierte und faktenorientierte Politik für die Lösung von Zielkonflikten. Agrar-, ernährungs-, forst- und umweltpolitische Entscheidungen müssten nach sachbezogener Abwägung ökonomischer, ökologischer und sozialer Belange getroffen werden.
Die Liste der Unterzeichner reicht vom Deutschen Bauernverband (DBV) und dem Deutschen Raiffeisenverband (DRV) über den Zentralverband Gartenbau (ZVG) und die Arbeitsgemeinschaft Deutscher Waldbesitzerverbände - Die Waldeigentümer (AGDW) bis hin zum Deutschen LandFrauenverband (dlv) und den Deutschen Landkreistag (DLT). AgE
(20.10.2017)