Wirtschaftliche Lage der Landwirtschaftsbetriebe bleibt angespannt

Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 
Copyright:
Copyright:
Die Gewinne der landwirtschaftlichen Haupterwerbsbetriebe in Deutschland sind im Wirtschaftsjahr 2016/17 - ausgehend von einem sehr niedrigen Vorjahresniveau - im Schnitt aller Höfe und Regionen zwar zwischen 8 % und 62 % gestiegen, ihre Lage bleibt aber angespannt. Das berichtete der Verband der Landwirtschaftskammern (VLK) heute in einer Presseverlautbarung mit Verweis auf seine Auswertung von Buchführungsdaten landwirtschaftlicher Haupterwerbsbetriebe. Erreicht wurden demnach Gewinne zwischen 31 000 Euro und 61 000 Euro, was in etwa dem Durchschnittswert der vorangegangenen fünf Wirtschaftsjahre entspricht. Der VLK gibt aber zu bedenken, dass dieser Mittelwert durch die schlechten Ergebnisse der zurückliegenden zwei Jahre deutlich gesunken sei.
Das heiße, dass die Gewinne des Wirtschaftsjahres 2016/17 noch immer nicht ausreichten, um die eingesetzten Produktionsfaktoren Arbeit, Boden und Kapital voll zu entlohnen, stellt der Verband klar. Im Durchschnitt aller Betriebe und aller Regionen habe ein Unternehmergewinn damit auch im abgeschlossenen Wirtschaftsjahr in weiter Ferne gelegen. Alarmierend bleibe festzuhalten, dass immerhin 10 % aller Betriebe sogar Verluste geschrieben hätten, so der VLK. Lediglich weniger als ein Drittel habe 2016/17 die angestrebte Gewinnhöhe von 80 000 Euro überschritten, die eine nachhaltige Entwicklung ermögliche.
Die mit Beginn des Vermarktungsjahres 2016/17 einsetzende Preiserholung auf den Märkten für Vieh, Fleisch und Milch brachten dem Verband der Landwirtschaftskammern zufolge nach zwei Jahren mit deutlichen Einkommensverlusten zwar wieder steigende Unternehmensergebnisse im Bereich der Tierproduktion; bei den Milchviehaltern sei der absolute Einkommenszuwachs jedoch zu gering ausgefallen, und die Lage der Futterbaubetriebe bleibe noch immer angespannt.
Deutlich besser sah es laut VLK für die Schweinehalter aus: Die Schweinehaltung sei 2016/17 wieder wirtschaftlich gewesen. Empfindliche Gewinneinbußen hätten nach einem mäßigen Vorjahr dagegen wiederum die Ackerbaubetriebe hinnehmen müssen. Umsatzeinbußen bei Getreide und Raps seien durch Erlöszuwächse im Hackfrucht- und Feldgemüseanbau nicht kompensiert worden. AgE (24.11.2017)
Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 

Das könnte Sie auch interessieren

BMEL-Sicht
Keine Zukunft für Energiemais
26.04.2024 — Das Bundeslandwirtschaftsministerium sieht keine längerfristige Zukunft für den Biogasmais. Vielmehr herrscht im BMEL laut Abteilungsleiter Schmied angesichts der wachsenden Weltbevölkerung und des Klimawandels die Einschätzung vor, dass in Zukunft die Flächen dringend für die Nahrungsmittelerzeugung gebraucht werden. Der Energiemais könne da nicht das "Zukunftsmodell der deutschen Landwirtschaft" sein.
DBV zu GAP-Änderungen
EU-Parlament setzt wichtiges Signal
25.04.2024 — Der DBV hat die große Mehrheit des Europaparlaments für die GAP-Änderungen begrüßt. Laut Bauernpräsident Rukwied haben die Abgeordneten damit die zentralen Anliegen der europäischen und deutschen Landwirte für mehr Bürokratieabbau, Entlastung und Praxistauglichkeit bei der Umsetzung der EU-Agrarförderung unterstützt. Rukwied fordert weitere Entbürokratisierungsinitiativen.
Wölfe in Sachsen
Zahl illegaler Tötungen verdoppelt
25.04.2024 — Die bekannten Fälle an illegalen Wolfstötungen in Sachsen haben sich im Monitoringsjahr 2023/24 auf vier verdoppelt, wobei laut Einschätzung der Behörden von einer höheren Dunkelziffer auszugehen ist. Todesursachen waren der Abschuss und Verletzungen durch Köder. Insgesamt wurden 2023/24 in Sachsen 33 tote Wölfe erfasst, von denen die meisten im Straßenverkehr ums Leben kamen.
Rundumschutz
R+V-AgrarPolice
Im Schadenfall kann die wirtschaftliche Existenz des Betriebes und damit die Lebensgrundlage der Familie und der Mitarbeiter schnell gefährdet sein. Landwirtschaftliche Unternehmer sind kaum in der Lage, für diesen Fall ausreichend Rücklagen zu bilden. Die R+V-AgrarPolice bietet umfassenden betrieblichen Versicherungsschutz, den Sie individuell für Ihren Betrieb zusammenstellen können.en.
Pflanzenschutzmittel
Rückstände fast immer im Rahmen
24.04.2024 — Bei in der Europäischen Union vermarkteten Lebensmitteln bewegen sich die Rückstände von Pflanzenschutzmitteln meist innerhalb des gesetzlichen Rahmens. Das hat der jährliche Bericht der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit auch für 2022 bestätigt. In den Mitgliedstaaten kamen insgesamt 110.829 Proben ins Labor. Davon wurden 96,3% nicht beanstandet. Noch besser fiel die Quote bei dem vom der EU koordinierten Kontrollprogramm aus.

xs

sm

md

lg

xl