(AMI) Die Abwärtsspirale der US-Sojanotierungen geht weiter. Zwischenzeitlich erreichten die Kurse den tiefsten Stand seit 2008. Die günstige Witterung in den USA belastet zusätzlich.
Die US-Sojakurse in Chicago haben nach der Veröffentlichung des
USDA-Monatsreports in der vergangenen Woche erneut kräftig
nachgegeben und auf dem tiefsten Stand seit Dezember 2008
geschlossen. Grund war die überraschend deutliche Prognoseanhebung
der globalen Sojabohnenvorräte 2018/19. Die US-Agrarbehörden
erwarten neben einem höheren Anfangsbestand und einer üppigeren
weltweiten Erzeugung, einen deutlichen Rückgang der chinesischen
Nachfrage nach Sojabohnen von über 5 auf 96,5 Mio. t im
Vergleich zur Vormonatsschätzung. Die Importprognose 2018/19 wurde
für das Reich der Mitte um 7 auf 95 Mio. t nach unten
korrigiert, wobei durch den Zollstreit insbesondere US-Ware kaum
noch gefragt ist und sich somit besonders die US-Vorräte erhöhen
dürften.
Im Juni 2018 importierte China rund 8,7 Mio. t Soja
und damit deutlich weniger als von Marktbeobachtern erwartet. Von
Oktober 2017 bis Juni 2018 summieren sich somit die Einfuhren auf
knapp 69 Mio. t. Das sind zwar 3 % mehr als im
Vorjahreszeitraum, aber deutlich weniger als bisher avisiert.
Immerhin scheinen sich die Margen der chinesischen Schweinemäster
wieder zu erholen, denn die Inlandsnachfrage nach Sojaschrot ist
zuletzt wieder auf ein durchschnittliches Niveau von
250.000-300.000 t gestiegen.
Die entscheidenden Faktoren für die weitere Entwicklung der
US-Sojakurse bleiben damit das Wetter in den USA und der
Handelsstreit zwischen den USA und China. Einige Marktakteure
spekulieren bereits auf wieder anziehende chinesische Käufe von
US-Soja, da die Kursverluste der vergangenen Wochen mittlerweile
das Niveau der eingeführten Importsteuern von 25 % erreicht
haben. Es ist jedoch fraglich, ob die chinesische Regierung aus
außenpolitischen Gründen den Erwerb von US-Ware erlaubt.
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(19.07.2018)