Welche Folgen hat die Trockenheit für den Milchmarkt?

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(AMI) Die Dürre in Nordeuropa und die möglichen Auswirkungen auf den Milchmarkt sind ein großes Thema für die Branche. In der globalen Betrachtung ist das Wetterextrem in Teilen der EU aber nur ein regionaler Effekt von Vielen. Dadurch steigen die Preise am Weltmarkt nicht. Dennoch werden Auswirkungen der hiesigen Dürre auf die Märkte für Milch und Milchprodukte im weiteren Verlauf nicht ausbleiben.

Der Sommer 2018 hatte es in sich. Die lang anhaltende Phase von
Hitze und Trockenheit in großen Teilen Nord- und Mitteleuropas ab
Juli bescherte Betreibern von Freibädern und Eisverkäufern
Glücksgefühle. Für die Landwirtschaft war dieser Sommer hingegen
katastrophal. Die Erntemengen gingen teils stark zurück,
kurzfristig brach durch den Hitzestress der Kühe auch die
Milchanlieferung ein. Mittlerweile haben sich die Milchmengen
wieder normalisiert. Neben der direkten Auswirkung der Hitze, ist
zum Jahresende, durch indirekte Einflüsse, ein dämpfender Effekt
auf die Milchanlieferung zu erwarten.
Vorräte an Grundfutter fehlen, Zukauffutter teuer
Die fehlenden Niederschläge, gepaart mit lange anhaltenden
Hitzeperioden, haben teils zu erheblichen Ertragsrückgängen bei
Ackerfrüchten und Futterpflanzen geführt. Regional werden die
Ernteverluste in Teilen der EU, und die daraus resultierenden
Auswirkungen auf die Milchproduktion, die Anlieferungsmengen
dämpfen.

Die begrenzten Verfügbarkeiten an Grundfutter sowie die teils
unterdurchschnittlichen Qualitäten und die hohen Preise für
Zukauffuttermittel werden voraussichtlich dazu führen, dass in
einigen Mitgliedstaaten in Richtung des Jahresendes weniger Milch
gemolken und für die Verarbeitung zur Verfügung steht. Sobald die
Futtervorräte aus dem vergangenen Jahr auf den Milchviehbestrieben
aufgebracht sind und die Winterfütterung mit Grundfutter aus dem
aktuellen Jahr betrieben wird, dürfte sich dies mengenmäßig beim
Rohstoffaufkommen bemerkbar machen.
Die Erzeugerpreise für Milch zeigen seit Juni wieder eine
Aufwärtsbewegung, und das dürfte auch im weiteren Verlauf so
bleiben. Das höhere Milchgeld könnte zu einem verstärkten Zukauf
auch von hochpreisigen Futtermitteln führen, was einen
dürrebedingten Rückgang bei den Anlieferungsmengen möglicherweise
zumindest in Teilen kompensieren würde.
Welche Konsequenzen für die europäischen Rohstoff- und
Produktmärkte sind zu erwarten? Und wirkt sich die Dürre in Teilen
Europas auch am Weltmarkt aus? Antworten auf diese Fragen finden
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