DGE-Empfehlungen

Weniger tierische Lebensmittel essen

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Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) reduziert ihre Empfehlungen für den Verzehr von Fleisch und Milchprodukten.

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) hat ihre Empfehlungen für den Verzehr von tierischen Lebensmitteln gesenkt. Nach den neuen lebensmittelbezogenen Ernährungsempfehlungen sollten Erwachsene noch 300 Gramm Fleisch und Wurst pro Woche essen. Bislang lautete die Empfehlung auf eine Spanne von 300 bis 600 Gramm pro Woche für Menschen mit hohem Energiebedarf. Für Milch und Milchprodukte sehen die überarbeiteten Empfehlungen noch zwei Portionen mit zusammen 400 Gramm Milch vor. Bislang lag die Empfehlung hier bei drei Portionen am Tag mit 700 Gramm Milch. Insgesamt besteht eine gesundheitsfördernde und ökologisch nachhaltigere Ernährung der DGE zufolge zu mehr als drei Viertel aus pflanzlichen und zu knapp einem Viertel aus tierischen Lebensmitteln.

Pflanzliche Lebensmittel werden in den neuen DGE-Empfehlungen noch stärker als bisher betont. Hülsenfrüchte wie Erbsen, Bohnen, Linsen sowie Nüsse werden mit einer eigenen Empfehlung besonders hervorgehoben. Obst und Gemüse stellen auch weiterhin die mengenmäßig wichtigste Gruppe dar. Bestehen bleibt die Empfehlung, fünf Portionen Obst und Gemüse am Tag zu essen. Allerdings sind die ergänzenden einzelnen Angaben von drei Portionen Gemüse und zwei Portionen Obst entfallen.
Ernährung ändern

"Wenn wir uns gesund ernähren und gleichzeitig die Umwelt schonen wollen, müssen wir unsere Ernährung jetzt ändern", sagte DGE-Präsident Prof. Bernhard Watzl beim 61. Wissenschaftlichen Kongress der Gesellschaft am Dienstag (5.3.) in Kassel. Wer sich überwiegend von Obst und Gemüse, Vollkorngetreide, Hülsenfrüchten, Nüssen und pflanzlichen Ölen ernähre, schütze nicht nur seine Gesundheit. Eine pflanzenbetonte Ernährung schone auch die Umwelt, betonte der Leiter der DGE-Arbeitsgruppe Lebensmittelbezogene Ernährungsempfehlungen. Demgegenüber belaste die Produktion von tierischen Lebensmitteln wie Fleisch und Milchprodukte die Umwelt stärker. Ein hoher Fleischverzehr sei zudem mit einem höheren Risiko für die Entstehung bestimmter Krankheiten verbunden.

Wissenschaftliche Grundlage

Erarbeitet wurden die Empfehlungen mit einer neuen Methodik der mathematischen Optimierung. Sie ermöglicht es laut DGE, die Zieldimensionen Gesundheit, Umweltbelastung sowie die in Deutschland üblichen Verzehrgewohnheiten gleichzeitig zu berücksichtigen. Eine angemessene Energiezufuhr und die ausreichende Versorgung mit Nährstoffen bildeten die Basis für eine gesundheitsfördernde Ernährung. Sie stehe weiterhin im Fokus. Ein weiterer Schwerpunkt in der aktuellen Ableitung liege darin, den Verzehr von Lebensmittelgruppen zu reduzieren, die mit der Entstehung ernährungsmitbedingter Krankheiten verbunden sind. "Das neue Optimierungsmodell kann gleichzeitig mehrere Dimensionen der Umwelt wie Treibhausgasemissionen und Landnutzung bei der Berechnung der Mengen zum Lebensmittelverzehr berücksichtigen", erläuterte DGE- Ernährungswissenschaftlerin Anne Carolin Schäfer. AgE (06.03.2024)
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