Die Wintergerste muss termingerecht, innerhalb von 10 Tagen, gedrillt werden. Frühsaaten bringen
die Gefahr des Auslaufens unter einer Schneedecke (Schneeschimmel) und den stärkeren Infektionsdruck
durch die Halmbruchkrankheit mit sich. Auch die Verbreitungsgefahr von Blattläusen ist Anfang
September deutlich höher. Spätsaaten ab Mitte Oktober dagegen haben mangels ausreichender
Vorwinterentwicklung immer Ertragseinbußen von 10% und mehr zur Folge.
Auf Tonböden kann es in einem nassen oder trockenen Herbst nahezu unmöglich werden,
Wintergerste zu bestellen: Den nassen Boden verträgt die Wintergerste nicht und bei
trockenen Tonböden kann sich der Auflauf zu sehr verzögern. Dies ergibt dann Wintergersten
mit fehlender Herbstbestockung und dementsprechend geringem Ertragsniveau.
Ähnlich wie beim Winterweizen sollten Sie darauf achten Ernterückstände möglichst schnell einzuarbeiten, um so Pflanzenkrankheiten wie Fusarien und Halmbruch vorzubeugen und den Abbau der organischen Substanz zu begünstigen. In der Fruchtfolge wird Wintergerste häufig nach Winterweizen angebaut. Um Probleme durch Durchwuchs zu vermeiden, sollten Sie eine ausreichende Stoppelbearbeitung einplanen.
Die Sommergerste wird von Ende Februar bis Anfang April ausgesät. Im Vergleich zu anderen
Getreidearten ist die Vegetationszeit mit bis zu 130 Tagen sehr gering.
Um ein Aufgehen der Saat sicherzustellen, sollten die Böden nicht zu nass, nicht verhärtet und leicht erwärmt sein.
Im ökologischen Landbau wird die Sommergerste durch ihre Anpassungsfähigkeit inzwischen vielseitig eingesetzt.
Sommergerste hat nur geringe Ansprüche an die Fruchtfolge. Dennoch ist eine ausreichende Bodenbearbeitung wichtig, um die Ernteerträge trotz der geringen Vegetationszeit zu erhöhen und die Gefahr von Fusarien nach Winterweizen oder Mais zu unterdrücken. Bei einem Anbau nach z.B. Winterweizen bleibt genügend Zeit den Boden optimal vorzubereiten. Um auch den Wasseransprüchen gerecht zu werden, wird das Ziehen einer Herbstfurche empfohlen. Wie beim Sommerweizen sind ein lockerer oberer Bereich und ein nach unten hin gefestigter Boden anzustreben. Da die Gerste keine tiefgehenden Wurzeln bildet, sollte eine erhöhte Nährstoffversorgung im Wurzelbereich sichergestellt werden.