Die Düngung im Kartoffelbau muss vor allem dem Verwendungszweck angepasst werden (Speise-, Stärke- oder Veredlungskartoffel).
Dabei spielt die Stickstoffdüngung je nach Verwendungszweck die bedeutendste Rolle. Für die übrigen Nährstoffe gelten einheitliche Empfehlungen. Die Höhe der Düngergaben ist auszurichten nach dem Nährstoffentzug der Kultur, dem Nährstoffgehalt und der Nährstoffdynamik des Bodens.
Nährstoff- entzüge |
N | P2O5 | K2O | MgO |
---|---|---|---|---|
kg/100 dt | 35 | 14 | 60 | 4 |
kg/100 dt | 42 | 17 | 70 | 12 |
kg/400 dt | 168 | 68 | 280 | 48 |
Die Stickstoffdüngung muss sich nach dem Bedürfnis der Sorte, der Verweitungsrichtung,
der Ertragserwartung und den im Boden verfügbaren N-Mengen richten.
Die Sollwerte der N-Düngung liegen bei 100-160 kg/ha N.
Bei Stärkekartoffeln kann durch steigende Stickstoffgaben der Stärkegehalt in den Knollen etwas zurückgeben.
Je nach Sorte und Standort ist also ein Kompromiss zwischen Ertragshöhe und Stärkegehalt zu suchen
(Maximierung des Stärkeertrages /ha).
In der Pflanzkartoffelerzeugung sollte die N-Gabe im Hinblick auf ein frühes Erreichen
der Altersresistenz und der Maskierung von Virussymptomen 100 kg/ha N nicht übersteigen.
Die Stickstoffdüngung ist im eine Gabe zu verabreichen, denn die Kartoffel hat frühzeitig
einen hohen N-Bedarf. Bis zur Blüte werden etwa 90 % des während der gesamten
Vegetationsperiode aufgenommen Stickstoff benötigt.
Nur auf sehr leichten Böden mit Auswaschungsgefahr wird die Düngergabe geteilt.
¾ der Sollmenge wird zum Pflanzen, ¼ zum Auflaufen gestreut. Hier können stabilisierte
N-Dünger wie Basammon 25 besonders sinnvoll eingesetzt werden. Eine DSN-Untersuchung
hilft die Höhe der nötigen N-Gabe zu bestimmen.
Zu hohe, spät gestreute N-Gaben führen zu unerwünscht starkem
Krautwachstum und können die Erträge/Qualitäten negativ beeinflussen.
Auf anmoorigen oder Moorböden ist die hohe N-Nachlieferung des Bodens bei der Düngeplanung zu berücksichtigen.
Phosphatsäure hat viele positive Wirkungen im Stoffwechsel der Kartoffel
(Knollenansatz, Knollengröße, Schalenfestigkeit, geringe Beschädigungsempfindlichkeit,
Stärkeeinlagerung, Geschmack und Haltbarkeit).
Die Phosphorsäure ist also für alle Erzeugungsrichtungen ein wesentlicher Faktor der Qualitätsverbesserung.
Die Phosphatgabe sollte daher auch auf gut versagten Böden bei 80-100 kg/ha P2O5 liegen.
Die Phosphatverfügbarkeit ist gerade auf Kartoffelböden mit etwas niedrigerem pH-Wert nicht immer optimal.
Phosphat ist für die zügige Jugendentwicklung, besonders zur Ausbildung der Wurzeln unentbehrlich und kann (wie Kali) sowohl im Herbst als auch ohne Nachteil für Ertrag und Qualität im Frühjahr vor der Saat ausgebracht werden.
Kalium ist an der Stoffbildung im Blatt, der Ableitung und Speicherung der Stärke
in der Knolle wesentlich beteiligt. Es regelt darüber hinaus weitgehend den Wasserhaushalt
der Pflanze und ist für die Qualität der Kartoffel mitverantwortlich
(Schalenfestigkeit, Speisewert, geringe Beschädigungsempfindlichkeit Verhinderung von Blaufleckigkeit).
Hinsichtlich der Wirkung auf den Stärkegehalt ist die Kaliform entscheidend:
Magnesiummangel wirkt sich bei Kartoffeln mit verminderten Stärkegehalten und Stärkeeinträgen aus. Wichtig für eine gute Magnesiumversorgung ist ein K:Mg-Verhältnis von ca. 1:3. Damit die Magnesiumversorgung der Kultur auch nach der Blüte noch hoch ist, sind Bittersalzspritzungen bei knapper Versorgungslage empfehlenswert.
Die Calcium-Ansprüche der Kartoffel sind gering, sie bevorzugt eher niedrige pH-Werte. Eine Kalkung zu Kartoffeln kann außerdem den Schorfbefall deutlich fördern. Eine Kopfkalkung mit geringen Mengen ist jedoch möglich.
Spurelementdüngung mit Mn, Cu oder Fe ist auf prädestinierten Mangelstandorten (Moorböden, leichte Sandböden - insbesondere bei Trockenheit) zu empfehlen. Bor-Mangel ist bei Kartoffeln selten zu beobachten. Flüssigdünger mit Spurenelement - Cocktails sind auf kritischen Standorten generell positiv zu beurteilen.