Auch bei Zuckerrüben auf ausreichende Ernährung achten.
N | P2O5 | K2O | MgO | |
---|---|---|---|---|
kg/10 dt Rüben | 1,8 | 1,0 | 2,5 | 0,8 |
kg/10 dt Blatt | 2,8 | 0,8 | 5,0 | 0,7 |
kg/600 dt Rüben | 108 | 60 | 150 | 48 |
kg/600 dt Blatt | 276 | 108 | 450 | 90 |
Die Nährstoffaufnahme der Zuckerrübe ist beachtlich. Bei der Düngung ist es wichtig, auf einen Kompromiss zwischen Rübenertrag und Zuckergehalt zu zielen, um damit einen möglichst hohen bereinigten Zuckerertrag zu erlangen.
Bei der Nährstoffaufnahme kann man drei Zeitabschnitte unterscheiden:
Da im ersten Abschnitt die Durchwurzelung des Bodens sehr gering ist und durch Kälteperioden die Nährstoffaufnahme gehemmt werden kann, ist bereits frühzeitig ein mittleres bis hohes Nährstoffangebot vonnöten. Deshalb ist bereits von der Saat an auf eine optimale Versorgung mit allen Nährstoffen zu achten. Auch liegt die Nährstoffaufnahme immer vor der Substanzproduktion; ein hoher Zuckerertrag setzt einerseits eine hohe NS-Versorgung der Rüben voraus. Andererseits aber hängt die technische Qualität der Rüben (Zuckerausbeutung in der Fabrik) vom Mineralstoffgehalt im Rübenkörper ab, der möglichst niedrig sein soll. Hohe Ausbeute und damit verbunden ein relativ niedriger Gehalt an sogenannten Melassebildern (a-Amino-N, Kalium, Natrium) ist auch von der physiologischen Reife der Rüben abhängig, die zum Beispiel durch überhöhte N-Düngung hinausgezögert werden kann.
N-Aufnahme: Das N-Angebot des Bodens an sich übt einen grundlegenden Einfluss auf den Ertrag und die stoffliche Zusammensetzung der Rüben aus. So ist es durchaus möglich, dass die Hälfte bis zwei Drittel der von einem Rübenbestand aufgenommenen N-Menge aus dem Boden stammen kann.
Unser insgesamt in den letzten Jahrzehnten angehobenes Düngungsniveau hat über die Kette
"mehr Nährstoff - mehr Ernterückstände - höheres Nährstoffangebot aus leicht zersetzbarer
organischer Substanz" zu einer besseren Nährstoffversorgung unserer Böden beigetragen.
Von dieser verbesserten Bodenfruchtbarkeit profitiert die in der Fruchtfolge stehende Zuckerrübe,
da sie zum Beispiel gegenüber Getreide den erst im Laufe des Jahres aus der leicht zersetzbaren
organischen Masse freiwerdenden Stickstoff besser aufnehmen zu kann.
Deshalb hängt die N-Aufnahme bei der Rübe wie bei keiner anderen Kultur von zwei Faktoren ab:
Dabei richtet sich die N-Düngung heute schlagbezogen nach den mittels EUF-Methode (dabei ist auch Norg erfasst) ermittelten Empfehlungen. Bei einem Bedarf von mineralischen Stickstoff von über circa 120 kg N/ha wird zu 2 Teilgaben geraten, um der während der Keimung gegen höhere Salzkonzentrationen empfindlichen Rübe einen sicheren Aufgang zu gewährleisten.
Dabei wäre zwei Drittel der Gesamtmenge vor der Saat, der Rest im 2 - 4 Blatt-Stadium bis spätestens Ende Mai zu streuen. Auch bei sehr hohen Bodenwerten wird eine Startgabe von 50 - 60 N empfohlen, um der jungen Pflanze auch bei ungünstiger Witterung ausreichend Stickstoff in der obersten Bodenschicht anzubieten.
Phosphat ist für die zügige Jugendentwicklung, besonders zur Ausbildung der Wurzeln unentbehrlich und kann (wie Kali) sowohl im Herbst als auch ohne Nachteil für Ertrag und Qualität im Frühjahr vor der Saat ausgebracht werden.
Die Bemessung der Kalidüngung ist langfristig am Pflanzenentzug der Fruchtfolge unter Berücksichtigung der Nährstoffrückführung durch Ernterückstände, organische Düngung und Nährstoffvorrat des Bodens auszurichten. Die Rübe ist sehr kalibedürftig, vor allem vom 4- Blatt-Stadium bis zur vollen Blattentwicklung. Rübenbestände entziehen im Vergleich zu anderen Kulturen die höchsten Kalimengen (bis 450 kg/ha K2O), wovon bis zu zwei Drittel ins Blatt gelangen.
Kali steuert den Wasserhaushalt und zusammen mit Magnesium die Photosynthese als Grundlage der Zuckerproduktion. Auch der Zuckertransport von den Blättern in die Rübe sowie deren Speicherleistung für Zucker sind von einer guten Kali-Versorgung abhängig. Trockenperioden werden ebenfalls besser überstanden. Erhöhte Kali-Gehalte im Rübenkörper und damit Qualitätsminderung können von späten Stickstoff-Freisetzungen herrühren, da die Rübe in solchen Fällen versucht, den erhöhten a-Amino-N-Gehalt durch verstärkte Kaliaufnahme zu kompensieren. Dies ist mit der Höhe der Kalidüngung nur wenig zu beeinflussen.
Magnesium: ein zentraler Baustein des Blattgrüns. Der Magnesiumentzug ist hoch und liegt etwa auf dem Niveau des Phosphat-Entzugs.
Bezüglich des Kalkzustandes des Bodens ist die Rübe anspruchsvoll. Innerhalb der Fruchtfolge wird die Erhaltungskalkung zweckmäßigerweise auf die Stoppel der Vorfrucht ausgebracht.
Darüber hinaus ist auf zur Verschlammung und Verkrustung neigenden Böden eine Kalkung mit 5 dt CaO für gleichmäßiges und rascheres Auflaufen der Keimlinge zweckmäßig.
Die Rübe nimmt circa 500 g Bor/ha auf und zählt somit zu den stark bor-bedürftigen Kulturen. Bormangel (Herz- und Trockenfäule) tritt insbesondere in trockenen Jahren und auf kalkreichen, stark tonhaltigen oder auch auf sandigen Böden auf, insbesondere nach hoher Aufkalkung. Auf schweren Böden sollten die Bor-Gehalte 0,8 ppm, auf leichten Böden 0,6 ppm betragen. Neben borhaltigen Bodendüngern (z.B. Bor-Ammonsulfat-Salpeter) stehen Blattdünger (zum Beispiel Savabor, Solubor DF), auch zur Behebung von akutem Bormangel zur Verfügung.