Antibiotikaaffäre in den Niederlanden und Deutschland

Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 
In den Niederlanden haben die Behörden mehr als 100 und in Deutschland elf Tierhaltungsbetriebe gesperrt, weil dort vermutlich das verbotene Antibibiotikum Furazolidon verfüttert wurde. Wie die niederländische Behörde für Lebensmittelsicherheit (NVWA) gestern mitteilte, stammt das verunreinigte Futter von einem Futtermittelhändler in der Provinz Utrecht, dessen Handelslizenz bereits eingezogen wurde.
Dieses Unternehmen habe den verunreinigten Rohstoff nach bisherigen Erkenntnissen im Zeitraum vom 1. März bis zum 5. Juni 2014 an drei niederländische Mischfutterunternehmen geliefert, die diesen dann weiterverarbeitet hätten, berichtete die NVWA. Einer der drei Mischfutterhersteller habe dann Mischfutter an 97 holländische Schweine- und fünf Kälberhaltungen geliefert. Außerdem hätten elf deutsche Betriebe verunreinigtes Futter erhalten. Die Destinationen der beiden anderen Mischfutterunternehmen müssten noch ausfindig gemacht werden. Außerdem würden stichprobenartige Untersuchungen der Furazolidonbelastung der Tiere in den betroffenen Betrieben untersucht. Die Vermarktung der Tiere sei verboten.
Die zuständigen deutschen Behörden seien am 15 Juli über den Vorfall informiert worden, so die NVWA. Der agrarpolitische Sprecher der Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen, Friedrich Ostendorff, sagte: „Bäuerinnen und Bauern, Verbraucherinnen und Verbraucher sowie die Politik müssen gemeinsam die Notbremse ziehen und sich für die Wiederherstellung einer umweltverträglichen, tiergerechten und sicheren Landwirtschaft kämpfen.“ Die intensive und industrielle Form der Tierproduktion komme ohne den "Treibstoff Antibiotika" nicht aus. AgE (24.07.2014)
Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 

Das könnte Sie auch interessieren

EU/Neuseeland
Freihandelsabkommen jetzt in Kraft
03.05.2024 — Nach zuvor 15 Jahren Verhandlungszeit ist am 1. Mai das Freihandelsabkommen zwischen der EU und Neuseeland in Kraft getreten. Es sieht höhere Quoten für die zollvergünstigte Einfuhr von neuseeländischem Fleisch und Milchprodukten vor. Die Importzölle für Gartenbauprodukte wie Kiwis und Äpfel sowie für Wein fallen sofort weg.
NABU-Umfrage zum Wolf
Hohe Akzeptanz in der Bevölkerung
02.05.2024 — Laut einer forsa-Umfrage freuen sich drei Viertel der Menschen hierzulande über die Rückkehr des Wolfes. Außerdem sieht die Mehrheit in dem Tier keine Bedrohung für den Menschen. Etwa 62% gehen davon aus, dass die von Wölfen ausgehenden Risiken in den Medien übertrieben dargestellt werden. Der Naturschutzbund Deutschland setzt auf Herdenschutz und fordert eine sachlichere Diskussion zum Wolf.
Bürokratieabbau
Mehr im Büro als auf dem Schlepper
01.05.2024 — Eine Liste mit 33 Forderungen zum Bürokratieabbau hat der Landesbauernverband dem schleswig-holsteinischen Landwirtschaftsminister Schwarz übergeben. Ein Gremium auf Staatssekretärsebene soll mögliche Fortschritte prüfen und in Gesetzesvorschläge umsetzen.
Rundumschutz
R+V-AgrarPolice
Im Schadenfall kann die wirtschaftliche Existenz des Betriebes und damit die Lebensgrundlage der Familie und der Mitarbeiter schnell gefährdet sein. Landwirtschaftliche Unternehmer sind kaum in der Lage, für diesen Fall ausreichend Rücklagen zu bilden. Die R+V-AgrarPolice bietet umfassenden betrieblichen Versicherungsschutz, den Sie individuell für Ihren Betrieb zusammenstellen können.en.
Neue Gentechnik
Forschung für mehr Transparenz
30.04.2024 — Eine Arbeitsgruppe der Universität Gießen will herausfinden, inwieweit die Verbraucher die Neuen genomischen Techniken (NGT) in der Lebensmittelherstellung akzeptieren. Letztlich soll mit dem Forschungsprojekt die Transparenz gestärkt werden, um informierte Entscheidungen am Einkaufsregal zu ermöglichen.

xs

sm

md

lg

xl