Australiens Rindfleischbranche am Wendepunkt

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Seit drei Jahren befindet sich die australische Rinderproduktion in einem zyklischen Abwärtstrend, und dieser dürfte auch 2017 noch anhalten. Die Branchenorganisation Meat and Livestock Australia (MLA) geht jedoch davon aus, dass im laufenden Jahr der Tiefpunkt erreicht wird und ab 2018 die Erzeugung und auch die Exporte allmählich wieder steigen werden. Der Rinderbestand soll 2017 erstmals wieder wachsen, und zwar um rund 670 000 Tiere oder 2,6 % auf 26,81 Millionen Stück. Die immer noch hohen Rinderpreise und niedrige Futterkosten sind Marktexperten zufolge ein Anreiz, die Erzeugung wieder auszudehnen.
Kurzfristig werden allerdings kaum mehr Jungtiere zur Mast oder Schlachttiere zur Verfügung stehen. Die MLA geht deshalb davon aus, dass die Rinderschlachtungen nach einem Minus von 18 % im vergangenen Jahr auch 2017 noch sinken werden, und zwar um 2,6 % auf knapp 7,73 Millionen Stück. Bei kaum veränderten Schlachtgewichten dürfte die australische Rindfleischerzeugung im gleichen Maß zurückgehen und sich auf 2,08 Mio t belaufen. Im kommenden Jahr soll jedoch die Trendwende einsetzen; erwartet wird, dass die Zahl der Schlachtungen um 4,1 % auf 8,04 Millionen Rinder zunehmen wird, die Fleischerzeugung um 4,6 % auf 2,17 Mio t.
Ähnlich wird vom MLA die Entwicklung bei den Exporten eingeschätzt. Aufgrund des kleinen Angebots soll die diesjährige Ausfuhrmenge gegenüber 2016 um 4,8 % auf 1,43 Mio t abnehmen, der Lebendexport sogar um 23,8 % auf 800 000 Rinder. Geringere Absatzmengen werden im Lebendviehsektor in Indonesien und bei Rindfleisch in China und den USA erwartet. Doch 2018 soll der Export wieder Fahrt aufnehmen und die Ausfuhrmenge gegenüber 2017 um gut 6 % auf 1,51 Mio t zunehmen. Bis 2020 sollen die globalen Rindfleischverkäufe die Marke von 1,7 Mio t wieder überschreiten. Nach der Aufkündigung des Abkommens zur Transpazifischen Partnerschaft (TPP) durch den neuen US-Präsidenten Donald Trump hat der australische Produzentenverband Cattle Council die eigene Regierung aufgefordert, an den Freihandelsplänen festzuhalten und die Vereinbarung notfalls mit elf Ländern umzusetzen. AgE (31.01.2017)
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