Bauern als Vorreiter der Digitalisierung

Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 
Copyright:
Copyright:
Die deutschen Bauern sind Vorreiter bei der Nutzung digitaler Technik. Das zeigt eine repräsentative Umfrage, die im Auftrag des Digitalverbandes Bitkom und des Deutschen Bauernverbandes (DBV) unter 521 Landwirten und Lohnunternehmern durchgeführt wurde. Wie Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder heute in Berlin bei der Vorstellung der Ergebnisse feststellte, nutzen in der Landwirtschaft mittlerweile bereits 53 % der befragten Unternehmen digitale Anwendungen, während der entsprechende Anteil beispielsweise in der Fertigungsindustrie erst bei 46 % liege.
Zudem seien digitale Technologien schon in knapp 40 % der modernen Landmaschinen im Einsatz, während erst jedes zehnte Auto damit ausgerüstet sei, betonte Rohlehder. Die Bauern seien damit in Hinblick auf die Digitalisierung weiter als der Großteil der deutschen Industrie.
Der DBV-Generalsekretär Bernhard Krüsken hob in diesem Zusammenhang die Bedeutung verfügbarer Breitbandnetze im ländlichen Raum hervor. Die Digitalisierung und die moderne Datennutzung könnten neue Wertschöpfungsketten und über ein Mehr an Transparenz auch ein besseres Verhältnis zwischen der Landwirtschaft und der Gesellschaft ermöglichen. Schnelles Internet in der Fläche sei dafür allerdings eine unabdingbare Voraussetzung, erklärte Krüsken. Ihm zufolge gaben lediglich 5 % der befragten Unternehmen an, mit mehr als 50 MBit an das Internet angebunden zu sein. Rund 70 % der Betriebsleiter beklagten hingegen eine eklatante Unterversorgung bei der Datenversorgung.
Nach Krüskens Auffassung sollte deshalb die schnelle Anbindung des ländlichen Raums an leistungsfähige Internetverbindungen Priorität haben. Die Art der Umsetzung, ob über Glasfaser, Vectoring oder schnelle mobile Netze, sei dabei zweitrangig. Im Fokus müsse stehen: „Hauptsache Breitband“, so der DBV-Generalsekretär. Eine Industrialisierung oder weitgehende Automatisierung der Landwirtschaft befürchtet Krüsken durch die Digitalisierung nicht. Aufgrund der geringen Planbarkeit der landwirtschaftlichen Produktion in der natürlichen Umgebung könne selbst mit digitaler Unterstützung auch in Zukunft das „Auge des Bauern“ nicht ersetzt werden. Denkbar seien allerdings Auswirkungen auf die Beschäftigtenzahlen in der Agrarbranche. AgE (03.11.2016)
Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 

Das könnte Sie auch interessieren

EU/Neuseeland
Freihandelsabkommen jetzt in Kraft
03.05.2024 — Nach zuvor 15 Jahren Verhandlungszeit ist am 1. Mai das Freihandelsabkommen zwischen der EU und Neuseeland in Kraft getreten. Es sieht höhere Quoten für die zollvergünstigte Einfuhr von neuseeländischem Fleisch und Milchprodukten vor. Die Importzölle für Gartenbauprodukte wie Kiwis und Äpfel sowie für Wein fallen sofort weg.
NABU-Umfrage zum Wolf
Hohe Akzeptanz in der Bevölkerung
02.05.2024 — Laut einer forsa-Umfrage freuen sich drei Viertel der Menschen hierzulande über die Rückkehr des Wolfes. Außerdem sieht die Mehrheit in dem Tier keine Bedrohung für den Menschen. Etwa 62% gehen davon aus, dass die von Wölfen ausgehenden Risiken in den Medien übertrieben dargestellt werden. Der Naturschutzbund Deutschland setzt auf Herdenschutz und fordert eine sachlichere Diskussion zum Wolf.
Bürokratieabbau
Mehr im Büro als auf dem Schlepper
01.05.2024 — Eine Liste mit 33 Forderungen zum Bürokratieabbau hat der Landesbauernverband dem schleswig-holsteinischen Landwirtschaftsminister Schwarz übergeben. Ein Gremium auf Staatssekretärsebene soll mögliche Fortschritte prüfen und in Gesetzesvorschläge umsetzen.
Rundumschutz
R+V-AgrarPolice
Im Schadenfall kann die wirtschaftliche Existenz des Betriebes und damit die Lebensgrundlage der Familie und der Mitarbeiter schnell gefährdet sein. Landwirtschaftliche Unternehmer sind kaum in der Lage, für diesen Fall ausreichend Rücklagen zu bilden. Die R+V-AgrarPolice bietet umfassenden betrieblichen Versicherungsschutz, den Sie individuell für Ihren Betrieb zusammenstellen können.en.
Neue Gentechnik
Forschung für mehr Transparenz
30.04.2024 — Eine Arbeitsgruppe der Universität Gießen will herausfinden, inwieweit die Verbraucher die Neuen genomischen Techniken (NGT) in der Lebensmittelherstellung akzeptieren. Letztlich soll mit dem Forschungsprojekt die Transparenz gestärkt werden, um informierte Entscheidungen am Einkaufsregal zu ermöglichen.

xs

sm

md

lg

xl