Bauern protestieren gegen Verlust ihrer Flächen für Ostsee-Pipeline

Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 
Copyright:
Copyright:
Die durch die Ostsee-Pipeline Nordstream 2 veranlasste Ausweisung umfangreicher Kompensationsmaßnahmen zu Lasten zahlreicher Rügener Landwirtschaftsbetriebe ist vom Bauernverband Mecklenburg-Vorpommern heftig kritisiert worden. Der Verband warf den Verantwortlichen unter anderem in einem Schreiben an Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel vor, die Inanspruchnahme von mehr als 1 000 ha bewirtschafteter hochwertiger Ackerflächen ohne vorherige Kontaktaufnahme mit den Eigentümern, Flächennutzern oder dem Bauernverband als berufsständische Interessensvertretung veranlasst zu haben. Die schlechte und zu späte Kommunikation habe es verhindert, akzeptable Maßnahmen gemeinsam mit den Flächenbewirtschaftern und Eigentümern zu entwickeln.
Dem Bauernverband zufolge sind mehr als ein Dutzend Landwirtschaftsbetriebe auf der Insel Rügen von den geplanten Kompensationsmaßnahmen der neuen Ostsee-Pipeline Nordstream 2 betroffen. Auf den beanspruchten Flächen sollen naturnahe Wiesen, Weiden und Wälder entstehen.
Verbandspräsident Detlef Kurreck kritisierte insbesondere die fehlende Einbeziehung der Flächeneigentümer und -nutzer und forderte Aufklärung, warum vorrangig die Insel Rügen als „absolute landwirtschaftliche Gunstregion“ für diese Maßnahmen ausgewählt worden sei. Nach seiner Auffassung ist außerdem völlig unklar, warum vorhandene Ökokonten, Entsiegelungen oder ähnliche flächenneutrale Maßnahmen von der Naturschutzverwaltung nicht akzeptiert werden.
In einem Gespräch mit betroffenen Landwirten hatte Merkel am vergangenen Dienstag in Klausdorf deutlich gemacht, dass der Bau der Pipeline nicht beginnen könne, bevor die Ausgleichsmaßnahmen geklärt seien. Sowohl Merkel als auch der Kreistag Rügen sicherten den Landwirten in der Sache Unterstützung zu. AgE (12.05.2017)
Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 

Das könnte Sie auch interessieren

Landwirtschaft
Immer weniger Arbeitskräfte
06.05.2024 — Die Landwirtschaft in Deutschland zählt immer weniger Beschäftigte. Laut der jüngsten Agrarstrukturerhebung waren es im Zeitraum von März 2022 bis Februar 2023 insgesamt rund 876.000 Arbeitskräfte und damit 7% weniger als bei der Zählung 2020. Maßgeblich war der starke Rückgang der Zahl der Saisonarbeitskräfte um 12% sowie der Familienarbeitskräfte um 8%. Hingegen nahm die Zahl der ständigen Arbeitskräfte um 3% zu.
EU/Neuseeland
Freihandelsabkommen jetzt in Kraft
03.05.2024 — Nach zuvor 15 Jahren Verhandlungszeit ist am 1. Mai das Freihandelsabkommen zwischen der EU und Neuseeland in Kraft getreten. Es sieht höhere Quoten für die zollvergünstigte Einfuhr von neuseeländischem Fleisch und Milchprodukten vor. Die Importzölle für Gartenbauprodukte wie Kiwis und Äpfel sowie für Wein fallen sofort weg.
NABU-Umfrage zum Wolf
Hohe Akzeptanz in der Bevölkerung
02.05.2024 — Laut einer forsa-Umfrage freuen sich drei Viertel der Menschen hierzulande über die Rückkehr des Wolfes. Außerdem sieht die Mehrheit in dem Tier keine Bedrohung für den Menschen. Etwa 62% gehen davon aus, dass die von Wölfen ausgehenden Risiken in den Medien übertrieben dargestellt werden. Der Naturschutzbund Deutschland setzt auf Herdenschutz und fordert eine sachlichere Diskussion zum Wolf.
Rundumschutz
R+V-AgrarPolice
Im Schadenfall kann die wirtschaftliche Existenz des Betriebes und damit die Lebensgrundlage der Familie und der Mitarbeiter schnell gefährdet sein. Landwirtschaftliche Unternehmer sind kaum in der Lage, für diesen Fall ausreichend Rücklagen zu bilden. Die R+V-AgrarPolice bietet umfassenden betrieblichen Versicherungsschutz, den Sie individuell für Ihren Betrieb zusammenstellen können.en.
Bürokratieabbau
Mehr im Büro als auf dem Schlepper
01.05.2024 — Eine Liste mit 33 Forderungen zum Bürokratieabbau hat der Landesbauernverband dem schleswig-holsteinischen Landwirtschaftsminister Schwarz übergeben. Ein Gremium auf Staatssekretärsebene soll mögliche Fortschritte prüfen und in Gesetzesvorschläge umsetzen.

xs

sm

md

lg

xl