Das Bundesumweltministerium nimmt die Intensivtierhaltung ins Visier. Ein Ministeriumssprecher bestätigte gegenüber AGRA-EUROPE Planungen des Ressorts, die Auflagen für bestimmte Anlagen zu verschärfen. Dazu würden gegenwärtig gesetzliche Änderungen beispielsweise im Umweltverträglichkeitsprüfungs-Gesetz (UVPG) und in der Technischen Anleitung (TA) Luft geprüft. Die Beteiligung anderer Ressorts erfolge zu gegebener Zeit im Rahmen der üblichen Ressortabstimmung.
Nach Ansicht seines Ministeriums belaste die Intensivtierhaltung Natur und Umwelt und schränke die Lebensqualität auf dem Land ein, erklärte der Sprecher. Industrielle Tierhaltungsanlagen gehörten mittlerweile zu den größten Umweltsündern in Deutschland. Gülle verunreinige Gewässer und Böden; die Nitratwerte lägen häufig deutlich über den zulässigen Grenzwerten. Zudem belaste Intensivtierhaltung das Klima und die Luftqualität erheblich.
Der Präsident des Deutschen Tierschutzbundes, Thomas Schröder, begrüßte die Ankündigung des Bundesumweltministeriums. Die herkömmlichen Intensivhaltungen seien mit Tierschutz und Umweltschutz nicht vereinbar und gesellschaftlich zunehmend nicht mehr akzeptiert, so Schröder. Man müsse wegkommen von industriellen Tierfabriken. Ziel müsse eine regionale, tiergerechte und umweltschonende Landwirtschaft sein. AgE
(27.01.2016)